“Wir haben uns nie gestritten”

Es ist schon ein besonderes Fest, der 60. Hochzeitstag. Das Ehepaar Hildegard und Otto Wille durften es im Kreise von Familie und Freunde feiern.

So viele Jahre Seite an Seite. Das funktioniert nur mit einem Geheimrezept. “Und das heißt bei uns, dass wir uns nie gestritten haben”, versichert Otto Wille, der seine Frau Hildegard in der Sparkasse kennenlernte. Er als Volksschul- und später Sonderschullehrer ging gerne in die Filiale in Alt Erkrath. “Denn dort hat meine Frau Hildegard gearbeitet. Sie war einfach die schönste Frau von allen”, erinnert sich der immer noch verliebte Senior.

Ein ganzes Leben lang in Trills

Lange musste er “seine” Hildegard nicht überreden, da läuteten am 25. Juli 1961 auch schon die Hochzeitsglocken. Passenderweise in Trills, wo Hildegard Wille ihr gesamtes Leben verbracht hat. Und während sich im Haushalt kaum was änderte, wurde die Straße gleich mehrmals umbenannt. “Zunächst war es Trills 22, dann die Hildener Straße und jetzt wieder Trills. Aber mit der Hausnummer 42. Das ist schon alles etwas verwirrend”, lacht Otto Wille die Namensänderungen der vergangenen Jahre charmant weg.

Seit Dezember 2019 sind die beiden Eheleute Tagesgäste bei der Seniorentagespflegeeinrichtung SenTa, im Herzen Hochdahls. Und dort sollte auch anlässlich ihres besonderen Ehrentages eine kleine Feier stattfinden. Eingeladen war zudem die stellvertretende Bürgermeisterin Regina Wedding, die mit Blumen und einer Urkunde die herzlichsten Glückwünsche von Rat und Verwaltung im Gepäck hatte. Ein kleiner Wortgottesdienst von Diakonin Doris Treiber gab es ebenfalls. Mit Liedern und einer ganz besonderen Postkarte als Geschenk. Darauf verzeichnet: Ein Labyrinthdarstellung einer Kirche aus Frankreich. Reiner Zufall war die Wahl dieser besonderen Karte nicht, denn Familie Wille ist Frankreich-Fan, durch und durch. “Über 30 Mal sind wir in Frankreich gewesen, haben vom Norden bis zum Süden alles bereist”, erinnert sich Hildegard Wille, die noch immer fließend die französische Sprache beherrscht.

Ehrenamtler in der ökumenischen Kirchengemeinschaft

Ihr Mann Otto hat für die Kirchengemeinde sogar Übersetzungen aus dem Kongo getätigt. “Überhaupt war das Ehepaar Wille in der Gemeinde sehr aktiv. Frau Wille hat sogar im Eine-Welt-Laden am Hochdahler Markt gearbeitet”, berichtet Doris Treiber in ihrer kurzen Ansprache. Drei Kinder und einen Enkel hat das Paar in den Jahren auch hervorgebracht. Und so waren es auch die Familienmitglieder, die am Ehrentag des Paares die letzten sechs Jahrzehnte nochmal würdig Revue passieren ließen.