Verkaufsoffene Sonntage für Umsatzplus?

Bahnstraße Foto: tb/Archiv

Corona geschuldet entkoppelt das Land NRW die verkaufsoffenen Sonn- und Feiertage vorübergehend von größeren Veranstaltungen. Aber kann das den Einzelhandel in Erkrath stärken?

Ein Runderlass des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie führt die Sachgründe der Entscheidung an. Da bedingt durch Corona alle größeren Veranstaltungen abgesagt werden mussten, sei schon jetzt die Hälfte der üblichen verkaufsoffenen Sonntage weggefallen und aktuell werde es auch bis Ende Oktober keine größeren Veranstaltungen geben. Mit der vorübergehenden Entkoppelung von Veranstaltungen will das Ministerium den örtlichen Einzelhandel erhalten und stärken, die Innenstädte beleben und damit die Corona-Pandemie-Auswirkungen bekämpfen.

Wir wollten wissen, wie der Einzelhandel in Erkrath und die Wirtschaftsförderung über die Möglichkeit denken unabhängig von Veranstaltungen an Sonntagen zu öffnen.

“Wir decken hier am Hochdahler Markt überwiegend den täglichen Bedarf. Online ist jeden Tag verkaufsoffen. Hier bei uns kommen die Menschen zu Festen. Das zieht sie her”, denkt Sara Willwerth von der Buchhandlung Weber. Das Team der Buchhandlung setzt mehr Erwartungen in besondere Veranstaltungen am Hochdahler Markt oder auch eigene, wie das Candle-Light-Shopping. Das sei persönlicher. “An diesen Abenden geht es dann eigentlich weniger um den Umsatz. Beim Candle-Light-Shopping haben wir Zeit, entspannt bei Musik mit unseren Kunden ins Gespräch zu kommen”, erklärt sie, dass auch die ‘Kundenpflege und der Kontakt’ ein wichtiges Element seien, um Krisen zu überstehen. Wenn Corona es zulässt, soll im Herbst wieder ein Candle-Light-Shopping stattfinden.

Stefan Karrasch von ESKA Optik in Alt-Erkrath sieht das ähnlich. “Wenn ein verkaufsoffener Sonntag nicht an eine Veranstaltung gekoppelt ist, zieht es die Menschen nicht in die Bahnstraße. Das funktioniert vielleicht in Düsseldorf, aber hier bei uns eher nicht”, schätzt er die Wirkung von ‘veranstaltungslosen’ verkaufsoffenen Sonntagen in Erkrath ein.

Ähnliches Feedback hat Erkraths Wirtschaftsförderin Sarah Harden auch von anderen Einzelhändlern erhalten. Sie hat mit vielen von ihnen gesprochen. “Ohne eine Veranstaltung als ‘extra Bonbon’ lohnt sich ein verkaufsoffener Sonntag in Erkrath nicht.” Hinzu käme, dass der Runderlass die Rechtslage zu verkaufsoffenen Sonntagen zu wenig berücksichtige, sodass hier Widerspruch seitens Ver.di zu erwarten sei.

Und was denken die Kunden in Erkrath? Schreiben Sie uns, ob ein verkaufsoffener Sonntag sie an den Hochdahler Markt oder in die Bahnstraße ziehen würde, wenn keine Veranstaltung lockt.

1 Kommentar

  1. Verkaufsoffener Sonntag? Kostet dem Einzelhändler nur Geld. Kunden fahren dann eh nach Düsseldorf. Leider übersehen viele: Geld kann man nur einmal ausgeben. Und wegen Corona haben Viele weniger!

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