„Neues Gerätehaus ist 10.000 Mal besser“

Ingmar Decker freut sich über ausreichend Platz im neuen Gerätehaus Foto: Tanja Bamme

Am vergangenen Samstag haben die Mitglieder des Löschzugs 1 Alt Erkrath den Neubau des Feuerwehrgerätehauses an der Kreuzstraße bezogen.

Am Samstag fand die Schlüsselübergabe statt
Foto: TB

Eigentlich hat sich Markus Steinacker den Umzug des Feuerwehrgerätehauses von der Ludenberger Straße zur Kreuzstraße anders vorgestellt. „Wir wollten dieses Tag feiern und die Fahrzeuge auch für die Gäste bildlich umziehen lassen“, so der Zugführer. Corona hat ihm und seinen Kameraden zwar einen Strich durch die Rechnung gemacht, die Feier wird aber sicher nachgeholt. „Dann vielleicht in einem Jahr, wenn wir uns hier ein bisschen eingelebt haben“, so Steinacker weiter.

Mehr Sicherheit am neuen Standort

Aktuell steht es noch wie aus dem Ei gepellt da, das neue Geräthaus. Zehn Jahre und über sechs Millionen Euro hat die Umsetzung gedauert beziehungsweise gekostet. Für Unterbrandmeister Ingmar Decker, der im Juni 2014 in die Freiwilligenriege der Feuerwehr stieß, schwebte der Neubaugedanke seit jeher in seiner Ehrenamtsarbeit mit. „Es ist für uns nochmals ein enormer Motivationsschub, wenn wir die neue Immobilie sehen. Nicht nur der Sicherheitsaspekt kommt hier zum Tragen, auch haben wir genügend Platz für unsere internen Fortbildungen.“

46 Mitglieder zählt der Löschzug Alt Erkrath derzeit Foto: TB

Und in der Tat, an Platz mangelt es in der Immobilie gegenüber des Friedhofs an der Kreuzstraße (Hausnummer 63) definitiv nicht. Bereits die Umkleidebereiche wurden großzügig geplant. Das Raumkontingent kann 55 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr fassen, 46 Mitglieder hat der Löschzug 1 Alt-Erkrath derzeit. „Wir haben also noch Platz nach oben“, freut sich Markus Steinacker, der die Planung und den Bau federführend begleitet hat. Um sich Anregungen für die Umsetzung zu holen, reiste er sogar bis ins Sauerland. „Das Gerätehaus in Eslohe hat mir besonders gut gefallen. Viele Aspekte dieser Einrichtung sind auch in Erkrath umgesetzt worden.“

Ein emotionaler Umzug

Für Markus Steinacker ist die Planung eine Herzensangelegenheit geworden. Emotional war der Moment der Schlüsselübergabe. „Zum Glück konnten wir das Gerätehaus ohne Unterbrechungen fertigstellen. Es gab weder Probleme mit der Bauausführung, noch mit den vorherigen Planungen“, erklärt der Löschzugführer, der seit wenigen Tagen eine große Einliegerwohnung im Gerätehaus bewohnt. Neben dieser Vierraumwohnung hält die Immobilie noch eine weitere, kleinere Wohneinheit bereit. „Auch diese ist von einem Mitglied des Löschzuges bezogen worden“, erklärt Steinacker, der zusätzlich die Funktion des Hausmeisters übernommen hat.

Insgesamt fünf Stellplätze weist die neue Immobilie für den Fuhrpark auf
Foto: TB

Neben den großzügigen Umkleideräumen gehört auch ein großräumiger Schwarz-Weiß-Bereich zur Ausstattung des Gerätehauses. So können die Mitglieder nach einem Einsatz ihre dreckige Dienstkleidung gesondert ablegen und direkt in eine moderne Nasszelle laufen, ohne durch den sauberen Umkleidebereich zu müssen. Der Blick in die Gerätehalle lässt die Herzen der Mitglieder höher schlagen. Vier Stellplätze mit ausreichend Platz zwischen den Fahrzeugen geben Raum für praktische Fortbildungen. Ebenso dient der große Außenbereich für eben diese Art der Ehrenamtsarbeit. Ein gesonderter Stellplatz lässt sich in der eigenen Waschhalle finden. „Wir haben unsere Fahrzeuge ansonsten in der Hauptwache reinigen müssen. Nach einem Einsatz wurde es dort schon mal eng“, erinnert sich Ingmar Decker.

Solide und funktionelle Bauweise

Große Seminarzone im Sozialbereich
Foto: TB

Der Sozialbereich des Löschzuges Alt Erkrath lässt sich in der ersten Etage des Neubaus finden. Dort sind nicht nur zwei Veranstaltungsräume angesiedelt worden (die sich miteinander verbinden lassen), auch eine funktionelle Küche, ein Thekenbereich sowie eine großzügige Terrasse mit Anschluss an einen großzügigen Grillplatz wurden in der Planung berücksichtigt. Für die theoretische Ausbildung stehen demnach alle technischen Möglichkeiten zur Verfügung.

Im Vergleich zum alten Standort an der Ludenberger Straße wirkt das Gerätehaus wie ein Paradies für die Ehrenamtler der Feuerwehr. „Dabei sind wir lediglich den aktuellen Vorgaben gefolgt. Die Immobilie wurde solide und funktionell gebaut und soll im besten Fall zwischen 60 und 80 Jahren halten“, erläutert Markus Steinacker. Rein aus Alternativlosigkeit wurde der seit 1986 betriebene alte Standort auch weiterhin genutzt. „Allein die Fahrzeughalle war so eng, dass die Fahrzeuge nur wenige Rangiermöglichkeiten hatten. Für praktische Ausbildungsteile mussten wir ein anderes Gelände aufsuchen. Das war alles überhaupt nicht optimal“, weiß Ingmar Decker.

Als zusätzlichen Gewinn für Friedhofsbesucher hält der neue Stellplatz des Gerätehauses werktags von 9-17 Uhr insgesamt 17 Stellplätze bereit. Und wenn es wirklich zu einem Einsatz kommt, regelt eine moderne Gebäudesteuerung verschiedene Abläufe. Nicht nur die Schrankenanlage sowie Licht- und Türregelungen laufen über dieses System, auch die neue Ampelanlage wird darüber geregelt. Markus Steinacker und Ingmar Decker sind sich einig: „Dieses Gerätehaus ist 10.000 Mal besser, als das Alte!“

Wissenswertes: Drei Fahrzeuge zählt der Fuhrpark des Löschzug 1 Alt- Erkrath derzeit. Ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) soll diesen noch in diesem Jahr erweitern. Zudem soll zeitnah ein LF20 für den Katastrophenschutz angeschafft werden. Die anderen beiden Erkrather Löschzüge (Millrath und Trills) sind in der Hauptwache an der Schimmelbuschstraße untergebracht.

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