Fridays-Demozug mit Regenbogenbegleitung

Ein starkes Zeichen. Während die Friday for future Bewegung sich zum Abmarsch Richtung Hochdahler Markt sammelt, erstrahlt hinter Ihnen ein Regenbogen. (September 2020) Foto: Susann Krüll

Auch in Erkrath: Bürger folgen Aufforderung der Ortsgruppe Friday for Future zur Demo am vergangenen Freitag  

Als sich die Teilnehmer am Hochdahler Lokschuppen aufstellten, Corona-bedingt in Reihen zu zehn Fußgängern die den Abstand untereinander mit Hilfe einer Leine hielten, zeigte sich zur Freude aller ein doppelter Regenbogen über dem Lokschuppen. Als wollte wer auch immer über ihnen sagen: „Richtig so.“

Gut 50 Erkrather waren zu Fuß oder mit dem Rad gekommen, um sich dem Demonstrationszug durch Hochdahl anzuschließen. Vorne und hinten von der Polizei begleitet, ging es den Trillser Berg hinab, weiter entlang des Stadtweihers, rechts durch die Sandheider Straße, die Immermannstraße entlang und zurück entlang der Beckhauser Straße, durch die Karschhauser Straße und dann auf den Hochdahler Markt zur Schluss-Demo. Hier hatten fleißige Helfer bereits ein Zelt und das Mikro für die Redner aufgestellt, sowie Kreuze auf den Boden aufgesprüht, um auch hier den geforderten Abstand einhalten zu können.

Fußmarsch vom Lokschuppen über die Sandheide bis Abschlusskundgebung auf dem Hochdahler Markt

Leider war die Strecke des Demonstrationszuges ein wenig lang bemessen, so dass sich der Zug bei Ankunft auf dem Hochdahler Markt fast halbiert hatte. Unterwegs hatten sich allerdings immer wieder Passanten eine Zeitlang dazu gesellt, wie beispielsweise zahlreiche Kinder und Jugendliche in der Sandheide, die schnell die Texte der Lieder der Umweltbewegung lernten und dann begeistert mitsangen.

Großeltern- und Eltern-Generation unterstützt tatkräftig

© SK

Auf dem Hochdahler Markt wurden die „Omas gegen rechts“, die den Zug bereits erwartet hatten, begeistert und lautstark von den Zugmitgliedern begrüßt. Nach einer kurzen Pause ging es dann mit den Rede-Beiträgen weiter.

© Susann Krüll

Den Anfang machte Sabine Börner in ihrer Funktion als eine von drei Bürgern, die eine Vergabe der Gewerbegrundstücke auf der Neanderhöhe in Erbpacht fordern. Sie beantworte ihre eigene Frage, ob die Teilnehmer erstaunt sein, was das mit den Forderungen der FFF-Bewegung zu tun habe, folgendermaßen: „Die Versiegelung weiterer Freiflächen zu verhindern, ist auch ein Ziel, wenn es um den Schutz der Umwelt geht.“

Nach ihr ergriff Peer Weber das Wort und gratulierte der Jugendbewegung zunächst zu ihrem zweijährigen Bestehen: „Es ist gut, dass Ihr jetzt Eure Zukunft einfordert und unsere gleich mit“, rief er den leider nicht so zahlreich vertretenen jungen Menschen zu. Er forderte sie auf, sich nichts von Politik und Wirtschaft „vormachen zu lassen, sondern strukturelle Vorgaben selbst nachzufragen“. Er stellte die Frage: „Muss grünes Wachstum immer mit Verzicht gleichgesetzt werden? Gibt es keine andere Forderung als die nach Wachstumszwang?“. Er zitierte den Artikel 51 des Grundgesetzt, in dem es heißt: „Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit unterliegt dem Gemeinwohl“. Er empfahl den Teilnehmenden sich mit der „Gemeinwohl-Ökonomie“ auseinander zu setzten, www.ecogood.org. Zum Schluss gab er den Jugendlichen mit: „Fordert und feiert“.

Jugend ergreift das Wort zum Schluss

Spontan ergriff Teilnehmer Angelo das Wort, für den es seine erste FFF-Demo in Erkrath war. Seine Bitte für Umweltschutz an die Teilnehmer: „Versucht es vegan.“

© SK

Vor dem Ende der Veranstaltung, die eine unter hunderten in ganz Deutschland war, ergriff als Schlussrednerin die Sprecherin der Erkrather Ortsgruppe von „Fridays for Future“ das Wort. Zunächst bedankte sich Enya Sanders bei allen Teilnehmern, um dann auf weltweite Auswirkungen der Klimakatastrophe hinzuweisen, wie Waldbrände in Australien oder der US-Westküste, Dürreperioden in Afrika oder das Ansteigen des Meeresspiegels. Ihre abschließende Forderung daher: „Kein Grad weiter“.

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