Ein tränenreicher Abschied

Hoppeditzbeerdigung. Foto/Archiv: tb

So voll war es bei einer Hoppeditz-Beerdigung noch nie!“ Mit diesen Worten steigt Gabi Bunk, Präsidentin der Karnevalsgesellschaft „Die Letzten Hänger“, in die letzte närrische Veranstaltung der diesjährigen Session ein. Und in der Tat, weit über 50 Gäste wollten dem Ende des jecken Treibens beiwohnen, den Hoppeditz gebührend „lebe wohl“ sagen und den vergangenen Tagen, Wochen und Monaten gedenken.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedeten sich Gabi Bunk und Frau Hoppediz von den Jecken
Foto: Tanja Bamme

Es war für alle Anwesenden ein Moment des Innehaltens und „Danke“ sagen. „Es war eine schöne Session, für beide Vereine“, ist sich Gabi Bunk sicher und spielt auf das gute Miteinander zwischen ihrer Gesellschaft und der Großen Erkrather KG an. „Ein besonderer Dank geht an unser diesjähriges Prinzenpaar, welches die Stadt Erkrath so hervorragend präsentiert hat. Und natürlich an alle Erkrather, die sowohl die Feiern, als auch den Umzug begleitet haben.”

Es war eine gut besuchte “Trauerveranstaltung”
Foto: Tanja Bamme

Bereits mit diesen Worten flossen die ersten Tränen in der Gästeriege, weitere sollten folgen. Zuvor ergriff jedoch Frau Hoppeditz alias Marita Nicolic das Wort. Sie räumte in gewohnt souveräner Reim-Form mit spitzen Zungen auf, die ihr eine Lehre beim Düsseldorfer Hoppeditz angedeihen lassen wollten. „Dass dieser seine Reden allerdings nicht selbst schreibt, ist euch wohl entfallen“, so die schlagfertige Hoppeditzfrau, die sich ebenso bei allen Beteiligten für die „einmalig tolle“ und „unvergessliche“ Zeit bedankte.

Schlagfertige Reime von Frau Hoppeditz
Foto: Tanja Bamme

„Danke“ war auch das Wort, welches Bürgermeister Christoph Schultz nutzte, der bereits mit ausreichend Taschentücher zur „Trauerstätte“ unter der Markthalle anrückte. „Es ist schön, wie sich diese Tradition in Erkrath etabliert hat“, freut sich Schultz, der besonders den zahlreichen Menschen im Hintergrund seinen Dank aussprach und abschließend in schunkelnder Einigkeit mit den anderen „Narren“ das Abschiedslied der Düsseldorfer Kultband „Die Toten Hosen“ mitsang.

Auch Bürgermeister Christoph Schultz ist sichtlich traurig über das Sessionsende
Foto: Tanja Bamme

Am schwersten dürfte der Abschied allerdings für das Prinzenpaar Udo I und Sabine I gewesen sein. Bereits mit tränennassen Augen übernahmen die Hoheiten das Mikro von den Vorrednern und wussten gar nicht so recht, wie sie ihre zahlreichen Sessionsmomente in Worte fassen sollten. „Wir wollen noch mehr versuchen, die Vereine zu verbinden. Besonders Winter- und Sommerbrauchtum sollen enger zusammenrücken“, ist sich Udo (Wolffram) sicher und wünscht sich ein gemeinsames Vereinsfest. Dass sein Herz für die Tanzgarde Hoppedötze schlägt, verriet er mit einer wahren Liebeserklärung an die talentierten Tänzerinnen. „Ihr habt uns in all der Zeit so super begleitet und seid so großartig, ich bin unendlich stolz auf euch“, so seine Worte.

Die Prinzenzeit ist vorbei, nun ist Udo Wolffram wieder “nur” Präsident der Großen Erkrather KG
Foto: Tanja Bamme

Prinzessin Sabine (Lahnstein), die sich sicher ist, die besten Monate ihres Lebens in der diesjährigen Session erlebt zu haben, trug ebenso wie die meisten Anwesenden schwarze Trauerkleidung. Ihr Dank galt den Adjutanten, ebenso wie allen Menschen, die diese Zeit für sie und „ihren“ Prinzen Udo einmalig gemacht haben.

Der Hoppeditz wurde den Flammen überlassen
Foto: Tanja Bamme

Während der zahlreichen Wortbeiträge flammte der Hoppeditz (in Form einer Clown-Puppe) lichterloh im Hintergrund und hüllte die Trauergemeinschaft in seinen Rauch. Mit dem Mottolied (In Ercrod fiere mer all zosamme) der vergangenen Session, welches auch in diesem Jahr über der Session schwebte, verabschiedeten sich die Gesellschaften von ihren treuen Jecken und blicken gut 260 karnevalsfreien Tagen entgegen, bis am 11. November 2020 die neue Session beginnt.

Auch der Kinderprinz Fin Leo bedankte sich bei den Anwesenden und war sich sicher, dass aus Fremden Freunde geworden sind
Foto: Tanja Bamme

Ein letztes, leises Erkrath helau…

1 Kommentar

  1. Es war eine gute Zeit.
    Das Prinzenpaar war sehr gut, hat Erkrath im Karneval weit nach vorne gebracht.
    Doch nach dem Karneval ist vor dem Karneval:
    Ich wünsche allen Beteiligten die Zeit, die Ruhe und die Kraft für die Vorbereitungen der nächsten Session.

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