Wimmersberg: Offener Brief an die Politik

Leserbrief: Michael Laferi

Leserbrief: Symbolbild PCB-Tech/ Pixabay

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Rahmen der Bedenken und Anregungen der frühzeitigen Bürgeranhörung am 10. Oktober 2019 haben sich 529 Bürger/innen mit ihrer Unterschrift deutlich gegen das bisherige Verfahren und die städtebauliche Konzeption ausgesprochen; insbesondere gegen die zu hohe Anzahl der Wohnungen (750),  die rücksichtslose Bebauung gegenüber der Nachbarschaft, die massive, zu dichte und die zu hohe Bebauung (bis zu 6 Geschossen) mit den  negativen Folgen für Verkehr und Lärm. Zusammen mit der Diskussion während der Bürgeranhörung und den nachfolgenden Bedenken haben die Bürger/innen ihren Unmut gegenüber der Stadt, der Politik und dem Investor klar zum Ausdruck gebracht.

Zu diesen Bedenken erfolgte seitens der Stadt bislang keine Rückmeldung, ob und in welcher Form diese Bedenken in der weiteren Planung berücksichtigt werden sollen.

Zwischenzeitlich gab es offensichtlich zwischen der Stadt und dem Investor Differenzen. Was genau Gegenstand dieser Differenzen ist, wurde nicht öffentlich, da die Besprechungen zwischen Stadt, Investor und Vertretern/innen der politischen Parteien streng vertraulich stattgefunden haben. Diese Art der Behandlung von Planungsprozessen, quasi im Hinterzimmer, schafft auf Seiten der Bürger/innen Frustration und Misstrauen.

Scheinbar als Ergebnis dieser Besprechungen und Absprachen werden wir Bürgern/innen nun wieder mit einer Informationsveranstaltung durch den Investor konfrontiert (Die Bekannt-machung der Veranstaltung ist m.E. wieder nicht ausreichend, lediglich ein Artikel in der RP und erkrath.jetzt, eine aus meiner Sicht notwendige Bekanntmachung durch die Stadt erfolgte bis heute nicht).

Aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit den sogenannten Bürgerdialogen habe ich keine positiven Erwartungen an diese Art Veranstaltung und Konzepte. Vermutlich soll bei der geplanten Veranstaltung, wie bei den bisherigen, die Konzeption der Catella mit ein bisschen kosmetischer Veränderung abgesegnet und dann rechtskräftig gemacht werden. Aus dem Verhalten der Catella, auch beim Projekt Grand Central in Düsseldorf, kann man davon ausgehen, dass die Catella gar nicht bauen, sondern mit einer möglichst hohen Ausnutzung nur den Grundstückspreis steigern und das Areal dann, nach der Rechtskraft, mit Gewinn verkaufen will (Leistungsfreie Gewinnabschöpfung).

Von ihnen, den Vertretern/innen der im Rat vertretenden Parteien, möchte ich, auch im Namen der Unterzeichner/innen der schriftlich eingereichten Bedenken und Anregungen folgendes wissen:

  • Sind Ihnen die Bedenken und Anregungen im Wortlaut bekannt und sind ihnen diese seitens der Verwaltung vorgelegt worden?
  • Hat es in Sitzungen des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr oder anderen Gremien über die Bedenken und Anregungen Beratungen gegeben, in öffentlichen oder auch nicht öffentlichen Sitzungen?
  • Welche Absprachen hat es zwischen dem Investor Catella, der Stadt und den Fraktionen gegeben?
  • Wie und in welcher Form sollen die konkret formulierten Bedenken und Anregungen aus ihrer Sicht berücksichtigt werden?  Sollen dazu Alternativkonzepte entwickelt werden?
  • Zu welchem Planungsschritt soll dies erfolgen?
  • Gibt es für den weiteren Planungsprozess einen Zeitplan?

Für eine baldige Antwort bedanke ich mich

Michael Laferi

Die Meinungen des Leserbriefs spiegeln nicht automatisch auch die Meinung der Redaktion wieder.

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