Werkschau im KunstHaus Erkrath

von Susann Krüll

Skulptur von Anja Saal, Gewinnerin der Ausstellung "Brücken"/ Foto: Susann Krüll

Am Freitag eröffneten die Mitglieder des „KunsTHaus Erkrath“ ihre jährliche Mitgliederausstellung. Unter Corona-Auflagen werden noch bis zum 4. Oktober 26 Werke aus den Kategorien Malerei, Bildhauerei und Fotografie präsentiert.

Schlangenbildung vor dem
Kunsthaus / Foto: SK

Nur acht Personen gleichzeitig dürfen den Ausstellungsraum an der Dorfstraße in Millrath betreten – und das auch nur mit (eigenem) Mundschutz und Eintrag in eine Anwesenheitsliste. Als Lohn für das schon gewohnte Corona-Procedere und die Wartezeit, die die Besucher aber für Gespräche mit den anwesenden Künstlern zu nutzen wussten, entschädigten die gezeigten Werke allemal: Die Blicke auf sich zogen zunächst die im Raum verteilten Plastiken des Ersten Vorsitzenden des Kunstvereins, Manfred Sendermann, mit dem Titel „Es ist spät.., aber die Mahner hört man nicht“. Oder die schlank aufragenden, an eine Fackel oder Blüte erinnernde Plastik aus Wellpappe von Hyacinta Hovestadt: „Eigentlich besteht die Arbeit aus drei verscheiden großen Objekten, denen ich den Namen ‚Welkende Gärten‘ gegeben habe“, erzählt die Künstlerin, die sich auch dann freut, wenn Betrachter beim Betrachten ihrer Objekten andere Assoziationen hätten: „Wir möchten doch Emotionen hervorrufen“, so Hovestadt.

Wettbewerbsgewinnerin Anja Saal erhält Einzelausstellung

Zur Gemeinschaftsausstellung präsentierte Anja Saal, die Gewinnerin des vom KunsTHaus überregional ausgeschriebenen Wettbewerbs mit dem Titel „Brücken“, eine „berührende“ Bronzeplastik: zwei ineinander verschlungene abstrahiert dargestellte Körper zogen die Blicke auf sich. Ab dem 9. bis zum 25. Oktober zeigt sie in einer Einzelausstellung ihre Werke.

Anne Konert und ihr „Brücken-Beitrag“

Und noch eine Plastik gab es zu sehen und zu interpretieren. Auf der geschwungenen, sich nach oben reckenden Plastik entdeckte man bei genauerem Hinsehen auf der „Unterkonstruktion“ ebenfalls aus Draht gebogene Worte wie „verstehen“, „begreifen“ oder „erfahren“. Auf Nachfrage verriet Anne Konert, dass sich deren Themenbezug zu Schule und Bildung erst im Verlauf der Fertigstellung ihres Beitrags zum „Brücken-Wettbewerb“ ergeben habe: „Die beiden ‚Brückenpfeiler‘ sind für mich die Fundamente, auf denen zunächst eine sichere Kindheit und dann eine ebensolche Jugend gestellt werden muss. Erziehung und Bildung sind die Grundpfeiler für den Weg in ein glückliches und erfolgreiches Erwachsenenleben“, so die Künstlerin.

Malerei abstrakt und gegenständlich

Prof. Heiner Strothmann und
seine Collage mit Hochdahler
Maskenträgern/ Foto: SK

Wer sich länger in das kleinformatige Bild von Prof. Heiner Strothmann vertieft, wird hinter den Corona-Masken das eine oder andere bekannte Gesicht erkennen, nicht zuletzt das des Professors selbst. Oben rechts finden sich Dorothea und Lutz Martini, das Pastorenehepaar, das nach fast dreißig Jahren nun bald Hochdahl verlässt, um die Zeit der Pension im Düsseldorfer Kulturbetreib zu genießen. Auch Pfarrer Christoph Biskupek ist gut erkennbar genauso wie Monika Funk und Dietet Thelen vom „Freundeskreis für Flüchtlinge e.V.“, in dem sich auch Strothmann engagiert. So wundert es nicht, auch einige der Menschen, mit denen er Deutsch geübt und sich für sie um Behördenpost gekümmert hat, dargestellt sind. Aber auch Dr. Ernst Sauerbruch, den bedeutenden Chirurgen des 20. Jahrhunderts, findet man auf dem Bild. Und eine Person, die von hinten mit einer typischen OP-Kopfbedeckung zu sehen ist. „Wer das ist und warum er sich auch dem Bild findet, das kann man für sich überlegen“, so der Professor auf die Nachfrage.

Kerstin Schoele und ihre Kois/
Foto: SK


Wieder präsentieren die Künstler, die sich im „KunsTHaus“-Verein zusammengeschlossen haben, eine gelungene Werkschau. Alle 26 Bilder zu beschreiben, sprengte selbst im Web den Platz. Außerdem sollten viele Besucher aus Erkrath und der Umgebung die Chance nutzen, die abwechslungsreiche und künstlerisch hochwertige Werkschau mit eigenen Augen zu sehen. Und sich an Bildern wie der farbenfrohen Darstellung zweier Kois von Kerstin Schoele zu erfreuen. Oder über Eva Pannées Fotografie nachzusinnen, die einen einzelnen Blumentopf auf sonst leeren Balkonen zeigt.

Wissenswert: Noch bis zum 4.10. kann die (eintrittsfreie) Ausstellung in der alten Schule an der Dorfstr. In Hochdahl-Millrath besucht werden: mittwochs von17-19h, samstags 15-18h und sonntags von 11-18h. Mund- und Nasenschutz muss mitgebracht werden.

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