Unterbacher starten in die fünfte Jahreszeit

Der Hoppeditz erwacht auch in Unterbach/ Foto: Archiv/tb

Wenn die Unterbacher Wichernhalle in rot/weißer Dekoration erstrahlt, kann das eigentlich nur eines bedeuten: Karneval. Und in der Tat, im Eselland wurde am Samstagabend die fünfte Jahreszeit eingeläutet. Der Karnevalausschuss Unterbach hatte geladen und die Narren kamen in Scharen in die zentrale Feierstätte marschiert.

Es gab schließlich so einiges zu feiern. Nicht nur der Hoppeditz kletterte aus seinem Sarg, auch das bis dahin noch ungekürte Prinzenpaar wollte endlich inthronisiert werden. Und so reihten sich die Programmpunkte wie Perlen aneinander. Nachdem Präsident Henrik Damgaard ganz offiziell die Feierlichkeit für eröffnet erklärte, kletterte auch schon Thomas Cüpper alias „Et Klimpermännchen“ mit seinem Akkordeon in die Bütt und bereitete die jecke Besucherschar auf einen der ersten Abendhöhepunkte vor: Den Hoppeditz (gemimt von RA Philipp Simon).

Nachdem der Sarg von alten Kleidungsstücken und allerhand angesammelten „Klimbim“ befreit war, konnte dieser sich auch seiner Rede widmen. Ganz traditionell hielt Herr Hoppeditz den Anwesenden den Narrenspiegel vor, schimpfte über Weltpolitik, Karnevalsorden mit Brillanten und geplante Unterbacher Bauvorhaben. Um dem beschauliche „Dörfchen“ einen Besuchermagneten zu verschaffen, könnte sich der Hoppeditz sogar einen eigenen Zoo für Unterbach vorstellen. „Als Esel könnten wir schon einmal die Herren des KA in ihren Ornaten verpflichten“, schlägt der Redner vor und erhält für seine Idee zujubelnden Applaus. „Kängurus gibt es in Unterfeldhaus, aus Hochdahl holen wir uns die Sandhasen. Und für das Affenhaus? Da wäre das Kölner Dreigestirn geeignet.“ Dass viele Läden in Unterbach ihre Pforten schließen und auch immer mehr Gastronomen sich für ein Ende ihrer Unterbacher Laufbahn entscheiden, stimmt den Hoppeditz traurig. Abschließend wurde von Herr Hoppeditz noch ein bisschen über Stammtischgerede gefachsimpelt und Columbus von ihm  kurzerhand als Unterbach- Entdecker gefeiert.

Weiter im Programm ging es mit der Verleihung des Ehrenordens durch die Ehrenritter. Zum mittlerweile 32. Mal durften die Herren eine für den Unterbacher Karneval unverzichtbare Person ehren. Die Wahl fiel in diesem Jahr auf Erwin Krone, der schon selbst einmal das Prinzenzepter in der Hand hielt. Der gebürtig aus Hamburg stammende Würdenträger hat sich besonders im Bereich der Karnevalsjugend unverzichtbar gemacht.

Im Anschluss folgte der majestätischen Teil des Abends, die Prinzenkürung. Bereits der Einmarsch durch den gesammelten Karnevalsausschuss Unterbach rief Gänsehaut hervor. Gleich zwei Körbe voller Blumen flogen von dem sichtlich begeisterten Prinzenpaar Ulli I und Doro I Emde in die applaudierende Menge. Es wurde gedrückt, gratuliert und anhaltend geklatscht. Für Prinzessin Doro I geht mit der Session ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Und so wurde die Kürung durch Henrik Damgaard für die Unterbacherin zu einem ganz besonderen Erlebnis.

Entschieden wurde der Antritt zur Amtszeit übrigens beim vergangenen Schützenfest. Und so spiegelte sich die Verbundenheit zwischen Winter- und Sommerbrauchtum auch in der Rede der beiden Majestäten wieder. „Wir werden in diesem Jahr auf Blumen und Geschenke verzichten und für die Jugendarbeit des Winter- und Sommerbrauchtums sammeln“, verrät das Prinzenpaar. Nachdem auch Bürgermeister Christoph Schultz aus Erkrath und Ratsmitglied Rolf Schulte aus Düsseldorf ihre Glückwünsche überbracht hatten, konnte der jecke Abend mit dem diesjährigen Mottolied weitergehen. Auch das folgende Programm mit der eigenen Tanzgarde rot/weiß, den Rösige Penn, die Fetzer und weiteren Akteuren, erwies sich als erfolgreicher Einstieg in die närrische Zeit.

2 Kommentare

  1. Und was ist mit der Tanzgarde weiß-rot?!
    Auf den Bildern sind sie komischer Weise zu sehen, wäre schön wenn man diese Tanzgarde dann auch erwähnen würde!

    • In einem Artikel gelingt es nicht immer alle zu erwähnen. Das bedeutet nicht, dass irgendjemand sich zurückgesetzt fühlen sollte, weil alle gemeinsam eine so tolle Veranstaltung ausmachen. Und die Tanzgarde weiß-rot ist dabei natürlich genauso wesentlicher Teil des Programms.

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