Taschengeldbörse startet in Erkrath

Jung hilft Alt: Ein schlüssiges Konzept für die neu gegründete Taschengeldbörse Foto:tb

Neu ist der Gedanke einer Taschengeldbörse nicht. „Die Idee habe ich aus Hilden übernommen“, erinnert sich Timo Kremerius vom Erkrather Seniorenrat. Doch aus einer Idee auch ein fertiges Projekt zu kreieren, das bedarf so seine Zeit. „Die größte Hürde waren die Räumlichkeiten“, erinnert sich Yannick van der Heide. Der Jugendliche, der auch im Jugendrat vertreten ist, hat sich der Aufgabe der Koordination des Projektes „Taschengeldbörse“ gemeinsam mit weiteren Kommilitonen angenommen.

Das Büro der neu gegründeten Taschengeldbörse, die sich an Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr und Senioren richtet, die Hilfe benötigen, hat in den Räumen der Begegnungsstätte „Hand in Hand“ des Freundeskreises für Flüchtlinge Erkrath e.V. am Hochdahler Markt einen geeigneten Platz gefunden. Bereits die Auftaktveranstaltung am vergangenen Freitag konnte zahlreichen Zulauf verbuchen. „Ziel ist es,  Menschen unterschiedlicher Generationen zusammenzubringen“, erklärt Joachim Nentwich, der sich als Projektleiter Seitens des Seniorenrates um die Initiierung bemüht hat. „Ältere Menschen, die in ganz unterschiedlichen Bereichen Hilfe benötigen, können sich während unserer Öffnungszeiten an uns richten. Jugendliche, die sich mit einer Hilfeleistung ihr Taschengeld aufbessern möchten, ebenfalls.“ Rechtlich ist alles bis ins kleinste Detail durchdacht worden. Sowohl die Jugendlichen, als auch die Senioren müssen einen Anmeldebogen ausfüllen. Dabei ist es wichtig, dass die Angaben so detailliert wie möglich dargestellt werden. „Die Jugendlichen sollen beispielsweise ankreuzen, welche Hilfsbereiche sie sich vorstellen können. Möchten sie beispielsweise gerne Einkäufe erledigen, sich bei der Gartenarbeit engagieren oder um die Tiere der Auftraggeber kümmern“, erklärt Yannick van der Heide. Auch ist es wichtig zu klären, wann die Jugendlichen Zeit für solche Aufgaben haben. Bei Minderjährigen müssen zudem die Eltern einverstanden sein.

„Eine Haftpflicht- und Unfallversicherung muss von beiden Seiten vorliegen. Weitere Absprachen werden wiederum zwischen den beiden Parteien abgestimmt“, so Joachim Nentwich. Als Richtwert schlagen die Organisatoren fünf Euro Stundenlohn vor. „Darunter sollte ein Arrangement nicht liegen. Aber natürlich ist auch dies zwischen den beiden Parteien zu klären.“

Welcher Jugendliche für welche Aufgaben in Frage kommt, wird intern bei den Koordinatoren besprochen. „Wir möchten die Menschen im Vorfeld auch gerne kennenlernen. Für die Gespräche mit den Jugendlichen ist ein Vertreter des Jugendrates während der Büroöffnungszeiten anwesend, für die Senioren wiederum ein Mitglied des Seniorenrates.“

Für Dr. Frank Bongardt kommt die Taschengeldbörse genau zur rechten Zeit. Der Hobby- Eisenbahner hat eine Miniatureisenbahn in den eigenen vier Wänden und benötigt Hilfe bei der regelmäßigen Instandsetzung. „Ich kann nicht mehr auf den Knien rumrutschen oder Kleinstteile montieren.“ Seine Frau wiederum braucht regelmäßige Unterstützung im heimischen Garten. „Nur ein bisschen Unkraut zupfen und die Beete ordentlich halten. Mehr ist eigentlich nicht zu tun.“ Für den 16 jährigen Valentin, der sich gerne in seiner Freizeit das Taschengeld aufbessern möchte, sind dies zwei mögliche Vorschläge. „Eigentlich würde ich mich sogar darüber freuen, etwas über Miniatureisenbahnen zu erfahren.“ Und auch Helga Feller braucht Hilfe. „Ab und zu müsste der Gehsteig gefegt werden“, erklärt die Rentnerin.

Weitere Informationen über die Taschengeldbörse sind online auf der Seite www.tab-erkrath.de nachzulesen. „Die Formulare lassen sich dort ebenfalls finden, sollten aber während unseren Bürozeiten persönlich überreicht werden“, so Nentwich erklärend. Diese sind jeweils dienstags und freitags in der Zeit von 17- 19 Uhr. „Die Bürozeiten kollidieren nicht mit den Öffnungszeiten der Begegnungsstätte. Wir kooperieren aber mit einander und vermitteln natürlich auch. Ganz nach unserem Leitmotto „Hand in Hand““, freut sich Dieter Thelen, Vorstandsmitglied vom Freundeskreis für Flüchtlinge.

Info:

Die Koordinatoren sind nur als Projektvermittler tätig und nehmen die Kontaktdaten der Interessenten entgegen, die wiederum verschlüsselt in einem System gespeichert werden. Die technischen Gerätschaften wurde von dem Hochdahler Unternehmen TimoCom zur Verfügung gestellt.

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