Rückblick und Ausblick – Jahresempfang im Hospiz

V.l.n.r.: Siegfried Thiel (stellv. Vorsitzender Hospizverein), Silke Kirchmann (Hospizleiterin), Michaela Noll (Schirmherrin), Christoph Herwald (Erster Vorsitzender Hospizverein) und Andreas Feller (Vorstand).

Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter den Mitarbeitern des Hospizes und auch in diesem Jahr warten noch einige Herausforderungen.

Auch in diesem Jahr fanden sich wieder zahlreiche Gäste zum Neujahrsempfang im Franziskus Hospiz ein. Unter ihnen Schirmherrin Michaela Noll, der stellvertretende Landrat Michael Ruppert, Bürgermeister Christoph Schultz und seine Stellvertreterin Regina Wedding und einige Ratsmitglieder. Auch der neue Sozialdezernent des Kreises, Christoph Herwald, hatte es sich nicht nehmen lassen, bei dieser Gelegenheit mehr über die Hospizarbeit zur erfahren.

Jahresrückblick

Christoph Herwald, Vorsitzender des Hospizvereins, verlas zu Beginn seiner Rede den Brief einer ehemaligen Bewohnerin, die das Hospiz wieder verlassen konnte. Es sind die persönlichen Worte von Hospizbewohnern, die erst deutlich machen, wie wertvoll der entgegengebrachte Respekt, die Liebe und Anteilnahme, die die Menschen während ihres Aufenthalts erfahren, sind.

Nach einer Schweigeminute für die Verstorbenen des letzten Jahres fasst Christoph Herwald noch einmal kurz zusammen, was in 2019 alles geschah. Im letzten Frühjahr übergab Robert Bosch, der eine andere Aufgabe in der Marienhaus Gruppe übernommen hat, die Leitung an Silke Kirchmann, die sehr erfahren in der Hospizarbeit war, aber noch keine in der Begleitung umfangreicher Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen, wie sie in Hochdahl gerade stattfanden. “Silke Kirchmann hat sich auch hier bewährt”, freute sich Herwald darüber, dass man mit Kirchmann eine so gute Nachfolgerin für den langjährigen Leiter Robert Bosch gefunden hat. Seit Juni letztes Jahr schmücke darüber hinaus die neue Stele eines Künstlers den Eingangsbereich.

Auch ‘ein Pferd stand auf dem Flur’ berichtete Herwald und meinte das nicht karnevalistisch. Bereits neun Mal hatten die Bewohner des Hospiz Besuch von einem richtigen Pferd, dessen Hufe mit Schutzschuhe versehen wurden, damit es die Böden nicht beschädigt. Einem Bewohner konnte im letzten Jahr mit dem Malteser Herzenswünsche-Wagen ein Wunsch erfüllt werden. Für einen Tag ging es an die Nordsee, wo er mit Appetit ein Nordseekrabbenbrötchen verspeiste, wie man nach seiner Rückkehr erfuhr.

Rückschläge und immer wieder Unterstützung

Nicht alle Erinnerungen ans letzte Jahr sind schön. Zweimal stahlen dreiste Diebe Kupferrohre am neuen Erweitungsbau, ein Wasserschaden legte die Küche lahm und sorgte für Feuchtigkeit, aber immer gibt es Menschen, die dem Hospiz zur Seite springen. So spendeten Tobias Wagemann und Syla Zabeli von Wagemann und Zabeli, neue Rohre, die sie auch gleich gegen Diebstahl sicherten. (Wir berichteten hier.) Bürgermeister Schultz sorgte mit der Stadtverwaltung dafür, dass das Hospiz kostenlos Radiatoren zur Trocknung des Wasserschadens gestellt bekam und Heidi und Wolfram Adele spendeten eine neue Küche. Rund 500.000 Euro Spenden vieler Menschen konnte der Hospizverein darüber hinaus dem Hospiz für den Erweiterungsbau weiterleiten. Bei all diesen Spendern bedankte sich Christoph Herwald im Namen des Hospizvereins und des Franziskus Hospiz noch einmal herzlich für ihre Unterstützung.

Vier Mitarbeiter sind im letzten Jahr in den wohlverdienten Ruhestand gegangen und neue Mitarbeiter sind hinzugekommen.

Ausblick

“Auch in diesem Jahr steht noch einiges an. Im ersten Quartal bekommen wir eine neue Telefonanlage und auch im oberen Bereich und im Café finden noch weitere Renovierungen statt”, berichtete Herwald den Gästen. Gleichzeitig wird das Hospiz an zwei Tagen pro Woche das ‘Tageshospiz’ anbieten. Ein Versuch in früheren Jahren sei gescheitert, aber inzwischen hätten sich die Bedingungen verbessert, sodass Angehörige mit diesem neuen Angebot entlastet werden können.

Im Mai feiert das Franziskus Hospiz, dessen Planungen bereits vor 31 Jahren aufgenommen worden, 25-jähriges Bestehen. Das Jubiläumsjahr wird von einigen Veranstaltungen begleitet. Den Auftakt machte am 29. Januar bereits die Teestunde “Wie alles begann”, in der Teilnehmer in der Heilig-Geist-Kirche etwas über die Entstehungsgeschichte des Hospizes erfuhren. Im März wartet auf Interessierte ein Improvisationstheater und im Mai findet mit dem Tag der offenen Begegnung auch eine kleine offizielle Jubiläumsfeier statt. Das gesamte Programm des Jubiläumsjahrs ist einer kleinen Broschüre zu entnehmen, die im Hospiz erhältlich ist. Auch des komplette Bildungsprogamm für 2020 ist dort als Broschüre erhältlich.

Bevor Christoph Herwald das Mikrofon an Sabine Mischke vom AHPB (Ambulanter Hospiz- und Pallativberatungsdienst) übergab,sprach er noch einige erklärende Worte zu dessen Rolle.

Der AHPB – bald auch in Mettmann

Sabine Mischke, die gemeinsam mit Claudia Schmitz und Christiane Dommach den AHPB koordiniert, war mit einigen Ehrenamtlern zum Jahresempfang gekommen. “Über den SAPV ist in der ambulanten Betreuung eine gute Schmerz- und Symptomkontrolle gewährleistet, aber irgendwann ist die Betreuung zu Hause oft nicht mehr möglich”, erklärte Sabine Mischke den Zuhörern. Dann ist der AHPB gefragt, der mit seinen vielen ehrenamtlich Tätigen Kranke und Angehörige berät und begleitet. Angeboten wird diese kostenlose Hilfe zu Hause vor Ort, in Senioreneinrichtungen, im Krankenhaus und auch in anderen stationären Einrichtungen in Erkrath, Mettmann und Düsseldorf-Unterbach.

AHPB-Koordinatorin Sabine Mischke mit vier ehrenamtlichen Mitarbeitern.

In diesem Frühjahr eröffnet der AHPB ein Büro in Mettmann. “Unser Heimathafen ist das Franziskus Hospiz, aber in Mettmann haben wir bald einen wunderschönen zweiten Hafen”, bekräftigt Sabine Mischke, dass das Mettmanner Büro nur eine Erweiterung des Angebots darstellt und den Menschen, die wenig mobil sind, eine Anlaufstelle bietet. Dann übergab sie das Mikrofon an vier ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiter, die von ihren vielfältigen und berührenden Erfahrungen in der Betreuung von Menschen auf ihrem letzten Weg berichteten.

Für die musikalische Unterhaltung sorgte Sabine Jachmann mit instrumentaler Verstärkung.

Zum Abschluss der Reden gab es dann noch einen Filmtipp. Der Film ‘Frau Stern’ dreht sich um selbstbestimmtes Sterben. Im Anschluss an die drei geplanten Aufführungen findet ein Gesprächsaustausch zum Film statt.

Mehr zum Film hier.

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