Polleranlage am Kalksandsteinwerk bleibt ein Jahr probeweise geöffnet

Symbolbild: OpenClipart_Vectors/ Piaxabay

Leicht haben es sich die Mitglieder des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr am gestrigen Abend nicht gemacht, als sie über die Poller-Installation auf der Bruchhauser Straße in Höhe des Kalksandsteinwerkes entscheiden sollten.

Zum Hintergrund: Mit Beschlussfassung von Oktober vergangenen Jahres sollte eine neue Polleranlage den illegalen Durchfahrverkehr auf der Bruchhauser Straße verhindern. Im Sommer dieses Jahres wurde die Anlage in Betrieb genommen, auf Grund einer Bürgerbeschwerde aber kurze Zeit später wieder geöffnet.

In einem Bürgerantrag luden die betroffenen Anwohner die Ausschussmitglieder zu einem Ortstermin ein und schilderten ihre Eindrücke zudem nochmals in der gestrigen Sitzung. „Die Sperrung blockiert unseren Hof und mein Mann ist nicht mehr in der Lage, den kürzesten Weg zum Arzt zu nehmen“, schilderte Antragstellerin Marion Zint die Problematik. Dass eine Durchfahrt ohnehin nicht mehr möglich sei, gab Familie Zint ebenfalls zu Bedenken. Eine auf Höhe ihrer Hofeinfahrt befindliche Schrankenanlage, die drei Jahre defekt war, wurde ebenfalls in Stand gesetzt und blockiert den Durchfahrverkehr seitdem. „Die Autofahrer nutzen zwar die Durchfahrt über unseren Hof, aber auch das haben wir mittlerweile unterbunden“, so die Familie.

Die neue Polleranlage auf Höhe des Kalksandsteinwerkes wiederum bleibt für die Antragsteller ein Ärgernis. „Mein Mann muss mehrmals in der Woche zum Arzt, sitzt im Rollstuhl und kann die Anlage nicht ohne großen Kraftaufwand alleine überwinden. Wir werden auf unserem eigenen Hof ausgegrenzt“, ist sich Marion Zint sicher.

Dass eine Durchfahrt für die Anwohner über die Hochdahler Straße gegeben ist, gab Uli Schimschock (SPD) im Anschluss zu Bedenken. „Klar ist das ein Umweg, aber ausgegrenzt sind sie nicht“, so der Politiker. Dass die neue Polleranlage aber auf Grund der intakten Schrankenanlage nicht mehr von Nöten sei, gab Wilfried Schmidt (CDU) wieder, der sich für die Entfernung der Anlage aussprach. Peter Knitsch (Bündnis 90/ Die Grünen) schlug hingegen einen Kompromiss vor. „Man könnte die Situation erst einmal geöffnet belassen und an ausgewählten Tagen eine unangekündigte Verkehrszählung durchführen.“

Abschließend sprachen sich die Ausschussmitglieder mehrheitlich für eine Aussetzung des alten Beschlusses bis Dezember 2020 aus. „Wir warten einen Jahreszyklus ab und sammeln Erkenntnisse, ob die obere Schrankenanlage ausreicht, um den Durchfahrverkehr zu minimieren“, so Uli Schimschock erklärend.

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