“Ohne Maske werde ich angefeindet”

Symbolbild Maske: Nastya_gepp/ Pixabay

Evelyn Ziegert kann auf Grund mehrere, schwerer Krankheiten keinen Mund-Nasenschutz tragen. „Die Maske wäre für mich lebensbedrohlich“, versichert die Erkratherin.

Evelyn Ziegert
Foto: E.Ziegert

Sie trägt bei Einkäufen und Arztbesuchen stets ein ausweisendes Attest bei sich. Und doch kommt es immer wieder zu unschönen Begegnungen. „Denn die Leute behandeln mich wie eine Aussätzige. Großeltern ziehen ihre Enkel vor mir weg, andere Menschen beschimpfen mich“, so Evelyn Ziegert. Beim Bäcker wurde sie einmal sogar gar nicht bedient.

Ein selbstbestimmtes Leben

Dabei möchte die Seniorin, deren Lebenszeit nach eigenen Aussagen „ohnehin sehr begrenzt ist“, nur ihren Alltag alleine bewältigen. „Ich muss für mich einkaufen und kann mich nicht alleine zuhause einkapseln“, verrät sie. Sorge vor einer Ansteckung hat sie nicht. „Denn ich passe gut auf, halte den notwendigen Sicherheitsabstand an und gebe auch sonst auf die Hygieneverordnungen acht. Nur die Maske, die ich eigentlich nur benötige wenn der notwendige Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann, kann ich nicht tragen.“

Unterstützung von der Behindertenbeauftragten

Unverständnis ruft das Verhalten zahlreicher Bürger auch bei der Behindertenbeauftragten der Stadt Erkrath, Marion Kremerius hervor. „Es ist einfach nur ärgerlich, trotz gesetzlich bestimmter Ausnahmen zum Tragen der Maskenpflicht, fühlen sich einige als selbsternannte Sheriffs“, fasst sie die Situation zusammen. „Es ist nicht hinnehmbar, dass erkrankte Menschen sich noch zusätzlich stigmatisieren lassen müssen, ihre Krankheitsgeschichte im Laden vor Publikum ausbreiten sollen und des Ladens verwiesen werden.“ In den sozialen Medien hat Marion Kremerius bereits auf die Problematik hingewiesen und stärkt mit ihren Aussagen auch Evelyn Ziegert. „Diese Menschen gehören zur Risikogruppe, das wissen sie und schränken sich sehr bewusst im Beisammensein mit anderen ein. Die soziale Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ist also auf das Nötigste beschränkt.“ Mit einigen Ladenbesitzern hat Marion Kremerius bereits gesprochen, versucht für das Thema zu sensibilisieren. „Leider erreiche ich nicht alle Händler, aber eigentlich sollten diese die Bestimmungen auch selbst kennen.“

Evelyn Ziegert wird auch weiterhin ihr Leben im gewohnten Maße leben und sich von Anfeindungen nicht unterkriegen lassen. „Ich werde sicher nicht die einzige Person in Erkrath sein, die auf das Tragen einer Maske verzichten muss“, ist sie sich sicher.

Gibt es Ausnahmen von der Maskenpflicht?
Ja. Die Maskenpflicht gilt nicht für Kinder, die noch nicht zur Schule gehen. Von der Maskenpflicht ist befreit, wer aus medizinischen Gründen keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen kann. Außerdem kann die Maske aus bestimmten Gründen vorübergehend abgelegt werden, beispielsweise zur Kommunikation mit einem gehörlosen oder schwerhörigen Menschen. (Quelle: Coronaschutzverordnung/Land NRW)

3 Kommentare

  1. Solche Personen sollten sich derzeit wohl eher aus dem öffentlichen Leben zurückhalten. Ob sie was dazu kann oder nicht, sie ist eine laufende Virenschleuder im Zweifel. Da halte ich mich auch von fern.

  2. ich darf auch keine Maske tragen und mir geht es genauso – in den köpfen der menschen werden wieder KZs aufgebaut für Leute ohne Maske – ich soll ganz brav in meiner Wohnung verhungern Danke Frau Merkel!

  3. aber mir ist aufgefallen diese anfeindungen verstärk in NRW zu erleben sobald man die Landesgrenzen überschreitet ist alles viel lockerer

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