Mit Büchern Straftaten refelktieren

Stadt Erkrath

Symbolbild: Free_Photos/ Pixabay

Lesen als pädagogisches Angebot der städtischen Jugendhilfe im Strafverfahren:

Außergewöhnliches pädagogisches Angebot: „Vor dem Lesen keine Scheu mit Herrn Aksoy“ heißt das neue Konzept zur Leseweisung, das von Özkan Aksoy im Rahmen der städtischen Jugendhilfe im Strafverfahren entwickelt wurde und in Kooperation mit der Stadtbücherei verwirklicht wird.

Vorbild hierbei waren benachbarte Städte wie Düsseldorf und Hilden, die bereits eine Leseweisung im Rahmen ihrer pädagogischen Arbeit anbieten.
Die Jugendhilfe im Strafverfahren ist ein kostenloses, freiwilliges Beratungsangebot für Jugendliche von 14 bis 17 Jahren sowie Heranwachsende von 18 bis 20 Jahren, die eine Anklage zugestellt bekommen haben oder die ein Strafverfahren erwartet.

Die städtischen Mitarbeitenden unterstützen Jugendliche und Erziehungsberechtigte bei allen Fragen und Problemen im Zuge eines
Strafverfahrens. Sie nehmen an Gerichtsverfahren teil und bringen soziale
Aspekte bei der Urteilsfindung ein. Das Gericht gibt dann bei einem Urteil
Anweisungen zu weiteren pädagogischen Maßnahmen – wie etwa Sozialtraining, Arbeitsstunden oder nun die neue Lektürearbeit. Ziel der Leseweisung ist, junge Menschen durch das Lesen und die Auseinandersetzung mit den Inhalten des speziell ausgesuchten Buches zur
Selbstreflexion der eigenen Taten zu animieren. Auf diese Weise soll die
begangene Straftat aus verschiedenen Perspektiven moralisch bewertet werden und zugleich zeigt die Lektüre alternative Handlungsmöglichkeiten auf. Themenfelder sind zum Beispiel Schulschwänzen, Mobbing, Alkoholkonsum oder Konflikte.

Spezieller Bestand in der Stadtbücherei

In Kooperation mit der Stadtbücherei wurde eine passende Zusammenstellung unterschiedlicher Titel für jeden Standort angeschafft – mit tatkräftiger Unterstützung des Fördervereins der Stadtbücherei, der mit einer Bücherspende dem Projekt unter die Arme griff. Auch Herr Aksoy hat die Auswahl jederzeit griffbereit im Büro, falls die Anmeldung in der Bücherei nicht glücken sollte oder alle Exemplare vergriffen sind.

„Wir sind sehr gespannt, wie das neue Angebot von den Jugendlichen
angenommen wird“, erklärt Özkan Aksoy. „Die Leseweisung ist eine alternative Wahlmöglichkeit zur Ableistung von Sozialstunden, die auch als eigenständige pädagogische Maßnahme genutzt werden soll.“

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