Mettmann erhält eine Gesamtschule

Unterschriftensammelaktion 2018. Foto: Bürgerinitiative Gesamtschule Mettmann

Es war bis zuletzt ein zähes Ringen. In der heutigen Sonderratssitzung wurde am Ende dann mehrheitlich für die Errichtung einer Gesamtschule gestimmt.

Die Eltern in der Gesamtschulinitiative haben heute Abend einen Grund (auf Distanz) zu feiern: Eines der meist diskutierten Themen in der Mettmanner Kommunalpolitik hat heute ein vorläufiges Ende gefunden. Die Gesamtschule 4+ mit Option die Zügigkeit später zu erhöhen, ist heute beschlossen worden. Eine verbindliche Elternbefragung hatte im September ein klares Votum für die Gesamtschule gebracht. Dennoch schob die Politik den notwendigen Beschluss zur Errichtung, zum Unverständnis des Bezirksregierung, in die konstituierende Ratssitzung, um die Entscheidung dann noch einmal in eine Sonderratssitzung zu schieben.

Hauptargument für die Verschiebungen waren die veranschlagten Kosten von 45 Millionen Euro. In den letzten zwei Wochen entbrannte die Diskussion auch in der Öffentlichkeit immer wieder neu. Dabei gab es gar keine Alternative. Hätte der Rat heute mehrheitlich dagegen gestimmt, hätte die Kommunalaufsicht einschreiten müssen. Eine verbindliche Elternbefragung ist verbindlich und für die Elternbefragung gab es vor der Wahl eine Mehrheit im Mettmanner Rat.

Beschluss nach drei Stunden Diskussion

Vom Erhalt der Mettmanner Realschule mit Hauptschulzweig, über Erhalt der Realschule mit Gründung einer Gesamtschule und Beschränkung derselben auf vier Züge bis hin zur Wiedereinrichtung einer Hauptschule kam in den Wortbeiträgen im Rat heute so ziemlich alles noch einmal auf den Tisch, was in den letzten Jahren diskutiert wurde.

Am Ende verständigte man sich auf eine noch folgende Prüfung alternativer Standorte und Bauformen und die Prüfung von möglichen Kosteneinsparungen. Der eigentliche Beschluss zur Errichtung einer Gesamtschule wurde aber, wie vorliegend, mehrheitlich gegen die Stimmen von FDP, AFD und der neuen Wählergemeinschaft ‘Zur Sache Mettmann’ gefasst.

In einem vorgezogenen Anmeldeverfahren wird Mettmann im kommenden Februar gespannt auf die Anmeldezahlen blicken, die eine erste Prognose zulassen, ob gleich zu Beginn über die Erweiterung der Zügigkeit nachgedacht werden muss. In vier Zügen würden 108 Kinder starten. Die Elternbefragung deutet allerdings darauf hin, dass es mehr werden könnten und dabei sind Anmeldung aus den angrenzenden Städten noch nicht kalkuliert.

Das Ende der Mettmanner Realschule

Mit dem heutigen Beschluss ist auch das Auslaufen der Mettmanner Realschule beschlossen. Für die Realschulen in Alt-Erkrath und Hochdahl könnte das bedeuten, dass es im kommenden Jahr mehr Anmeldungen aus Mettmann gibt.

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