Mahnwache am Hochdahler Markt mit 30 Teilnehmern

Initiative Atomstromfreies Erkrath

Foto: Initiative Atomstromfreies Erkrath

Trotz Nieselregens kamen 30 Menschen zur jährlichen Mahnwache der Initiative “Atomstromfreies Erkrath” zum Hochdahler Markt.

Einen Tag vor dem Jahrestag von Fukushima, drückten Sie in einer Schweigeminute ihre Solidarität mit den Betroffenen der anhaltenden Katastrophen in Japan und Tschernobyl aus. Viele haben Hab und Gut, haben Ihre Heimat verloren.

Die japanische Regierung hingegen drängt ehemalige Bewohner in die verstrahlten Gebiete zurück. Sie hat einfach die zulässigen Grenzwerte um das 20-fache erhöht und versucht Normalität zu signalisieren. So sollen die Olympischen Spiele 2020 in der Region Fukushima starten.

Tatsächlich türmen sich 22 Millionen Kubikmeter verseuchte Erde in Müllsäcken in der Region. Immer noch versuchen Arbeiter das Gebiet zu dekontaminieren, doch Regen und Wind bringen radioaktive Partikel immer wieder zurück. Niemand weiß, wo neue Hotspots entstehen. An diesen Stellen werden die internationale Grenzwerte um das 5 – 100-fache überschritten.

Wer würde unter diesen Bedingungen freiwillig zurück kehren?

Jetzt soll radioaktiv kontaminiertes Kühlwasser in den Pazifik geleitet werden, weil die Tanks um das havarierte Kraftwerk fast voll sind. Jeden Tag werden in den Atomruinen immer noch 225.000 Liter Wasser zur Kühlung der geschmolzenen radioaktiven Kerne benötigt. Eine Technik zur Bergung der Ruinen existiert weltweit nicht.

Während dessen erhebt die UNO schwere Vorwürfe. Mehr als  46.000 Arbeiter*innen wurden für die Dekontaminationsarbeiten rekrutiert. Sie werden häufig über Subunternehmen eingesetzt und dabei „bewusst über die hohen Strahlenwerte getäuscht“. Wer würde in Deutschland solche Arbeiten ausführen?

Erstmals waren auch Teilnehmer von Friday for Future (F4F) anwesend.

Eine Sprecherin von F4F las eine bedrückend lange Reihe von Atomunfällen vor. “Atomenergie ist eine Hochrisikotechnologie und hat in vielen Ländern (Majak (UDSSR), Sellafield (GB), Harrisburg (USA), Tschernobyl (Ukraine),Fukushima (Japan)) großes Leid gebracht und extreme Kosten erzeugt.” Sie kann kein Modell für die Zukunft sein. Nicht nur weil sie gefährlich, schmutzig (Uranabbau) und viel zu teuer ist, sondern besonders auch weil sie nicht generationengerecht ist, denn Sie bürdet heute noch nicht geborenen Menschen die Lasten und Kosten der Entsorgung auf.

“F4F fordert nichts Unmögliches. F4F fordert die Umsetzung von wissenschaftlich erarbeiteten und bestätigten Konzepten.”

Diese belegen, dass “ein CO2-freier Elektrizitätssektors bis 2050 umsetzbar ist – und zwar kostengünstiger als das heutige Stromsystem!” (Deutsche Welle)

Daher ist es nicht in Ordnung von den Bürgern  zu fordern, sie sollen Energie sparen, während man Windkraft behindert und den Ausbau der Photovoltaik begrenzt. (UBA: Geplante Abstandsregeln für Windräder gefährden Klimaziele.) Politiker verzerren die Realität, wenn sie über 20.000 gefährdete Arbeitsplätze in der Braunkohle reden, während sie über mehr als 100.000 verlorene Arbeitsplätze bei den Erneuerbaren Energien schweigen.

Erneuerbare Energien sind sicher, sauber, sind bezahlbar und sie schaffen die Arbeitsplätze der Zukunft. Selbst die Großindustrie mahnt den verlässlichen Zubau an.

Da grenzt es an politischer Beliebigkeit, wenn der wirtschafts- und energiepolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Joachim Pfeiffer, im Dezember 2019 den Atomausstieg schon wieder in Frage stellt. (Deutsche Wirtschaftsnachrichten)

“Die Energiewende ist nicht länger eine Frage von technologischer Umsetzbarkeit oder wirtschaftlicher Rentabilität, sondern eine Frage des politischen Willens!” So klar formuliert es die Wissenschaft.

Es braucht einen deutlicheren und schnelleren Wechsel seitens der politisch Verantwortlichen!   

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