Kunst unter freiem Himmel

Niklas bei der MidsommerArt im letzten Jahr/ Foto: Archiv/tb

Die erste Kunstausstellung „MidsommerART“ nach der Corona-Zwangspause fand mitten in Alt Erkrath statt.

Bei strahlendem Wetter hat die Künstlergemeinschaft NeanderArtGroup am vergangenen Samstag zur ersten Open Air- Ausstellung des Jahres geladen. Den insgesamt neun ausstellenden Künstlern war die Freude sichtlich ins Gesicht geschrieben. „Endlich wieder in der Gemeinschaft zusammen sein“, so Bianca Schulz, die in der Corona-Zeit zahlreiche Bilder angefertigt hat. „Ich habe die Zeit genutzt und tagelang durchgemalt“, berichtet die Künstlerin, die für ihre farbintensiven Bilder bekannt ist.

MidsommerART soll wiederholt werden

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Im Fokus der Ausstellung „MidsommerART“, die auf dem Platz der Neuen Mitte Erkrath initiiert wurde, standen ganz eindeutig die Gespräche. Schon in den ersten beiden Stunden konnte Initiator Ralf Buchholz rund 50 Besucher zählen. „Jedes neue Format muss sich erst etablieren, das haben wir auch bei unserer „Art in the park“ ganz deutlich gespürt“, so Buchholz über die offene Ausstellung im Morper Park, die alljährlich stattfand. Die MidsommerArt soll sich ebenso in den kommenden Kalendern wiederfinden. „Dann gerne mit noch mehr Künstlern, der Platz gibt das auf jeden Fall her“, ist sich der Organisator sicher.

Gespräche über Kunst
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Niklas (16) ist in den Reihen der Künstlergemeinschaft bereits ein wertgeschätztes Gesicht. Der Schüler begeistert nicht nur seine Künstlerkollegen, sondern auch die zahlreichen Besucher mit seiner Tonkunst. Er selbst hat die Corona-Pause allerdings nicht zur Schaffung neuer Werke genutzt. „Ein Töpferkurs ist ausgelaufen, ein anderer Kurs fand auf Grund von Corona nicht statt“, so der Unterbacher Schüler, der einen Töpferkurs im AWO Jugendtreff initiierte. Auch zur Schule ist Niklas wegen der Pandemie nur sporadisch gegangen. „Genau sechs Mal seit dem Corona-Ausbruch.“ Umso mehr freut sich der junge Künstler, wieder gemeinsam mit Besuchern und Freunden über die Kunst zu philosophieren. Auf seinem Ausstellungstisch steht mittig seine ehemalige Ton-Kugeln vom Skulpturenpfad. Diese musste auf Grund von Vandalismus entfernt werden. „Seitdem begleitet mich die Kugel zu all meinen Ausstellungen.“

NeanderArtGroup plant “ARTrock Hotel”

Tanja Kühn
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Tanja Kühn aus Düsseldorf war als Gastkünstlerin geladen und konnte nach der Corona-Pause eine neue Comic-Serie vorstellen. Auch für sie war es die erste Ausstellung nach der wochenlangen Zwangspause. „Unter freiem Himmel macht es auch viel Spaß. Eine Ausstellung in geschlossenen Räumen mit Maskenpflicht könnte ich mir nicht vorstellen“, ist sich die Düsseldorferin, die selbst Art-Nights in Düsseldorfer Bars veranstaltet, sicher. (Näheres dazu unter www.kühnart.de)

Mit der MidsommerART ist für Ralf Buchholz der Startschuss in die diesjährige- verspätete- Kunstsaison gestartet. Demnach wird er gemeinsam mit Künstlerfreunden einen Erkrather Bahnhof mit Graffitikunst verschönern. „Und auch eine weitere Skulptur wird demnächst auf unserem Skulpturenpfad eingeweiht“, verrät er. Zudem könnte sich Buchholz das leere Arcadia-Hotel als „ARTrock Hotel“ vorstellen. „Die Räume würden sich eignen“, so der Künstler, der bereits eine Anfrage an die Wirtschaftsförderung gestellt hat. „Das wäre eine gute Möglichkeit, den Leerstand sinnvoll zu nutzen.“

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