Jugendhilfeausschuss tagt in der Stadthalle

Foto: LW

Eine umfangreiche Tagesordnung hatten die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses (JHA) am vergangenen Donnerstag abzuarbeiten. 12 Punkte umfasste die Tagesordnung, hier ein Überblick über die vorrangigen Themen:

Personelles:

Verabschiedung des Dezernenten Ulrich Schwab-Bachmann

Nach rund dreißig Jahren im Dienst der Stadt Erkrath war es für Ulrich Schwab-Bachmann seine letzte Teilnahme an einer Sitzung des JHA. Mit anerkennenden Worten wandte sich Reinhard Knitsch, Bündnis 90/Die Grünen, der den verhinderten Bernhard Osterwind (BmU) als Vorsitzenden vertrat, an ihn. Knitsch bestätigte dem Dezernenten, immer für eine „schnelle Umsetzung von Mehrheitsbeschlüssen“ gesorgt zu haben. Einen großen Blumenstrauß überreichte Norbert Baumgarten, SKFM Erkrath, im Namen der dem Ausschuss angehörenden „Anerkannten Vertreter der Freien Jugendhilfe“ mit den Worten: „Ihre Taten konnten sich immer getrost an Ihren Worten messen lassen“. Daher sei der Strauß auch ein wenig größer ausgefallen. Der so Bedachte fügte seinem Dank eine positive Bewertung der gemeinsamen Arbeit des JHA zum Wohle der Kinder und Jugendlichen der Stadt: „Meinem Gefühl nach gibt es keinen anderen Ausschuss, in dem so viele Entscheidungen einstimmig gefallen sind.“  

Vereidigung von Nils Peter Wolfram als Vertreter des Jugendrats    

Als neu gewählter Vertreter des Jugendrats im Ausschuss wurde Nils Peter Wolfram zu Sitzungsbeginn vereidigt. Sein Antrag, die Wahlperiode der Vertretung der jungen Menschen in Erkrath auf Grund der fehlenden Handlungsmöglichkeiten im vergangenen Jahr zu verlängern, wurde später einstimmig beschieden. Auch den Antrag der BmU nahm der Ausschuss einstimmig an, nachdem sich die Stadt bei der „Herz-Stiftung“ um den Betrag von 5.000 Euro zu bewerben, den 10 Kommunen in 2022 erhalten, um die Beteiligung der Jugend am Geschehen in ihrer Kommune zu fördern. Dieses Geld würde der Arbeit des Jugendrats und des Kinderparlaments zur Verfügung gestellt werden im Falle, dass die Wahl auf Erkrath fiele, so Christian Ritt von der BmU.

Berichte aus der Verwaltung

Denise Kuhn, Abteilungsleiterin des Bereichs Kinder- und Jugendförderung, informierte, dass das Programm des diesjährigen „Ferienspaß“ nur online abrufbar sein werde. „So können wir tagesaktuell reagieren, sollte die Corona-Lage Änderungen fordern oder die Durchführung einer Aktion nicht möglich machen.“ Poster mit einem QR-Code, der direkt auf die Web-Seite leite, würden in den Jugendcafés ausgehängt.

Nachfragen gab es bei den Berichten zu den städtischen Jugendtreffs u.a. von den Linken. Michaele Gincel-Reinhard fand die Öffnungszeiten des Treffs in Unterfeldhaus an nur drei Tagen zu gering im Vergleich zu den anderen Treffs und der vorhandenen größeren Nachfrage. Reinhard Knitsch, Bündnis 90/Die Grünen, stimmte dieser Einschätzung zu. Der Personalschlüssels ließe eine Ausweitung zur Zeit nicht zu. Auch die schon öfter diskutierte Öffnungszeit am Samstag im Jugendtreff am Skaterpark in Hochdahl habe sich aufgrund der bisherigen Verträge, die einen Dienst am Samstag ausschließen, noch nicht umsetzten lassen. Auf Nachfrage bestätigte Denise Kuhn, dass neue Verträge die Samstag-Arbeit vorsehen und so zukünftig eine Öffnung möglich sein könnte. Shabestan Gafori, Bündnis 90/Die Grünen, regte für „Nach-Corona-Zeiten“ an, die „Jugendarbeit Richtung der Übergangsunterkunft in der Freiheitsstraße“ zu intensivieren. Auf ihre Frage, wann das Kinderhaus in der Sandheide den schon länger angekündigten W-Lan-Anschluss erhielte, teilte die Verwaltung mit, dass dies für die zweite Jahreshälfte „fest eingeplant“ sei.

Im Bereich „Hilfen zur Erziehung“ habe es Corona-bedingt Einschränkungen beim persönlichen Kontakt geben müssen. Allerdings „haben sich die Erkrather Familien als sehr stabil erwiesen“, so Denise Kuhn, die von „keiner nennenswerter Steigerung der Fallzahlen im Bereich Kindeswohl-Gefährdung“ berichten konnte.

Im Anschluss informierte ihr Kollege Oliver Völlings, Abteilungsleiter Kinderbetreuung, über die „Restplatzvergabe“ für das anstehende Kita-Jahr. Insgesamt 181 Absagen habe man verschicken müssen. „Im Ü3-Bereich waren es 103 Absagen. Auf diese meldeten sich 75 Familien zurück. Von diesen erhielten 35 Kinder einen Platz in einer anderen als in der Prioritätenliste benannten Einrichtung. 25 wollen auf einen Platz in einer von ihnen favorisierten Einrichtung warten und 15 nahmen ihre Vormerkungen zurück.“ Im Laufe des Kita-Jahres werde man noch allen „unversorgten Ü3-Kids ein Platz anbieten zu können“, zeigte Völlings sich optimistisch. Den im U3-Bereich angemeldeten Kindern, die keinen Platz in einer Kita erhalten hätten, habe einer in einer Tagespflege-Einrichtung angeboten werden können.

Berichte aus der Arbeit der „Anerkannte Vertreter der Freien Jugendhilfe“

Die im Rat vertretenen Träger hatten ihre ausführlichen Jahres-Berichte schriftlich vorgelegt. Dass Corona, wie bei den städtischen Einrichtungen auch, der Mehrzahl der geplanten Aktivitäten einen Strich gemacht hatte, darauf wiesen sowohl Marc Stosberg, Jugendpfarrer der Gemeinde Treffpunkt Leben, die in der Sandheide das Cube (für Jugendliche) und das Mosaik (für Kinder) betreibt, und Gabriela Klosa, die die Jugendarbeit im TSV Hochdahl verantwortet. Die fehlende Betreuung von Kindern aus sozial schwächeren oder „Bildungs-fernen“ Familien sowie der Wegfall zahlreicher sozialer Kontakte zu Gleichaltrigen führe laut der beiden Betreuer dazu, dass „Kids und Jugendliche ganz viel in den vergangenen Monaten verloren haben, was sich nur schwer aufholen lassen wird“. Und Marc Stosberg prophezeite: „Da kommt eine Menge Arbeit auf uns zu.“ Beide betonten, dass beide Teams sich freuen, wenn die Kinder und Jugendlichen wieder in die Einrichtungen kommen können und mehr als nur eine 1:1-Betreuung wie aktuell möglich werde.

Mehrheit für aktualisierten Antrag von Bündnis 90/Die Grünen zum Schwimmunterricht

Wie bereits im Ausschuss für Sport und Kultur stimmten, bis auf die Enthaltung des FDP-Vertreters, alle Parteien für eine Aufstockung des Unterrichts für Nichtschwimmer im Schulalter. Bei einem „Runden Tisch“ sollen Schulen und Vereine, die Nichtschwimmer-Unterricht geben, zusammen mit der Verwaltung und den Stadtwerken ein Konzept erstellen, wie der Unterricht möglichst schnell aufgenommen und der Stundenumfang für die Ausbildung erhöht werden könne. Ulrich Schwab-Bachmann berichtete, dass er bereits den Kontakt zum Betreiber des Neanderbads gesucht habe bezüglich eines vorgezogenen Beginns des drei Wochen dauernden Hochfahrens. Die Zahlen seien schließlich „auf dem Weg nach unten“, wenn auch im Moment noch zu hoch für eine sofortige Öffnung.

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