Inzidenz runter – Tische raus

© Steffen Krüll

Voll besetzte Tische, gut gelaunte, fröhlich-plaudernde Erkratherinnen und Erkrather, die sich endlich wieder mit Familie und Freuden an den Tischen vor den Restaurants und Gaststätten treffen konnten, so sah es im Stadtgebiet am Abend vor dem Fronleichnam-Feiertag aus.

„Sofort, als klar war, dass wir wieder dürfen, haben wir uns über unsere WhatsApp-Gruppe verabredet und schnell einen Termin für Mittwoch-Abend verabredet“, erzählt Stefan Spanke, vielen bekannt als Frontmann und Bassist der Band Lokalband „Tonkomplex“. Er hatte sich passend mit dem Unterstützer-Shirt für die Erkrather Gastronomen gekleidet, das die Firma von Lutz Kraft und Michael Esselborn von LuMi-Event designt und über ihren Shop „Vierzig699“ anbieten. Vom VK-Preis von 30 € fließen 18€ in den Fond zur Unterstützung der Erkrather-Gastro-Betriebe, deren Namen das Shirt zieren. Mit ihm am Tisch saßen das Ehepaar Falke und Jacqueline Gieding. „Das ist so herrlich, endlich wieder draußen sitzen, etwas trinken und essen zu können, sich bedienen zu lassen. Das hat uns so gefehlt,“ sprudelt es förmlich aus Tanja Falke heraus, und Freundin Jacqueline Gieding, hinter ihr sitzend, nickt zustimmend. Alle glauben, dass das, was sich in den vergangenen Monaten der  Corona-bedingten Einschränkungen im Privat- und Berufsleben vieler Menschen ereignet hat, nachwirken wird. „Wir wissen die kleinen Dinge wieder mehr zu schätzen“, sind sich die Vier sicher und Musiker Stefan Spanke, der in einem Pflegeheim arbeitet, gibt wieder, was ihm vor Kurzem ein Freund erzählt hat. „Ein Bekannter hat zu ihm gesagt, dass wir alle, die die Zeit miterlebt haben, davon noch unseren Enkelkindern erzählen werden.“

Auch den Gastonomen werden die letzten Monate mit ihren finanziellen Einbußen in Erinnerungen bleiben. Während Nils Basler, Betriebsführer des „Brauhaus zum Goldenen Handwerk“,  von Tisch zu Tisch geht, merkt man ihm an, wie sehr ihm dieser Kontakt und das Gespräch mit seinen Gästen gefehlt hat. „Wir sind so froh und dankbar, dass wir unsere Gäste endlich wieder vor Ort bewirten dürfen. Uns hat der Lockdown ja kurz nach der Eröffnung erwischt und wir mussten nach ein paar Wochen bereits wieder schließen“, so der Vollblut-Gastronom, der sich am Mittwochabend über 250 Reservierungen freuen konnte.

Gäste kamen spontan oder haben reserviert

Auch beim „Kurhaus“ ist man froh und erleichtert, wieder Gäste begrüßen zu dürfe. Wie überall, natürlich auch hier mit dem Nachweis eines aktuellen, negativen Tests, oder des Vollschutz durch eine Impfung oder als von einer Corona-Erkrankung Genese, auch mit offiziellem Nachweis. „Wir sind ja eine der wenigen am Ort, die auch Frühstück anbieten. Das haben in den vergangenen Tagen vor allem ältere Gäste genutzt. Wie auch unser Angebot von selbst gebackenen Kuchen und Kaffeespezialitäten. Besonders die Älteren haben es herbeigesehnt, wieder unter Menschen zu kommen“, berichtet Chris Amos, der zusammen mit seiner Mutter Evelyn das „Kurhaus“ gepachtet und ihm ein neues Konzept verpasst hat. „Heute Abend haben wir viele Vorbestellungen gehabt. Nachmittags sind die Gäste auch spontan vorbeigekommen, um Eis oder Kuchen zu genießen“, so Amos.

In Hochdahl, im gemütlichen, überdachten Wintergarten des „Millrather Brauhauses“, sind auch nach 22 Uhr noch viele Tische besetzt. „Das sind alles Stammgäste, die uns durch diese schlimme Zeit hindurch die Treue gehalten haben“, berichtet der Ehemann von Inhaberin Anastasia Mavropulou. Auch Silke und Jürgen Dietz, die den Besuchern des AWO-Treffs als Leiterin und 1. Vorstand bestens bekannt sind, haben sich mit einem weiteren Paar eingefunden. „Hier zusammen bei diesem herrlichen Wetter zu sitzen, lecker zu essen und zusammen anzustoßen, das haben wir sehr vermisst“, so die engagierte Leiterin, die hofft, auch in den Räumen der AWO demnächst wieder ihre Stammgäste begrüßen dürfen zu können.

Und als ob der Wettergott gewusst hätte, wie sehr die Menschen nicht nur in Erkrath die Geselligkeit im Außenbereich von Restaurants und Gaststätten vermisst haben, hätte das Wetter bis spät in den Abend nicht perfekter sein können.

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