Gewalt kommt nicht in die Tüte

Stadt Erkrath

Gleichstellungsbeauftragte Annegret Pollmann bei der Brötchentütenaktion 2017. Foto: © Stadt Erkrath

Am 25.November findet weltweit der Aktionstag „Nein zu Gewalt an Mädchen und
Frauen“ statt.

Seit 2011 koordiniert die städtische Gleichstellungsbeauftragte Annegret Pollmann in Erkrath die Brötchentütenaktion „Gewalt kommt nicht in
die Tüte“. 2020 kommt ihr noch einmal besondere Aufmerksamkeit zu: Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen ist zu Hause bleiben das Gebot der Stunde, um Kontakte zu reduzieren. Das öffentliche Leben wird erneut stark eingeschränkt.

Aber viele Frauen und ihre Kinder sind genau dort nicht sicher und
es steigt für sie die Gefahr der häuslichen und sexualisierten Gewalt. Die Aktion will für dieses schwierige Thema sensibilisieren. So wird in vielen Städten in ganz Deutschland rund um den 25.11. ein Zeichen gegen häusliche Gewalt an Frauen und Mädchen gesetzt. In Erkrath beteiligen sich viele Bäckereien, die Erkrather Tafel, die Landmetzgerei Hanten, einige
Tankstellen, Kioske und die städtischen Unterkünfte für Flüchtlinge. Auch vier Apotheken im Stadtgebiet konnten neu hinzugewonnen werden. Hier werden ab Samstag, den 21.11.2020, die besonderen (Brötchen)Tüten ausgegeben.

Auf der Rückseite von insgesamt 12.000 in Erkrath und kreisweit 55.000 Tüten sind die wichtigsten Notruf- und Beratungsnummern bei Fällen von Gewalt gegen Frauen abgedruckt. Die Gleichstellungsbeauftragten hoffen ebenso wie die beteiligten Betriebe, Vereine und Institutionen, so mehr Frauen zu erreichen, die auf anderen Wegen vermutlich wenig über Hilfsangebote erfahren. Darüber hinaus rückt insbesondere das Thema der häuslichen Gewalt durch die Aktion wieder stärker in den öffentlichen Fokus und soll Opfern Mut machen, den Täter anzuzeigen oder sich selbst Hilfe zu suchen.

Häusliche Gewalt gibt es überall

Jährlich flüchten über 30.000 Frauen und ihre Kinder in Deutschland vor der Gewalt ihres Partners in ein Frauenhaus. 2019 wurden im Frauen- und
Kinderschutzhaus im Kreis Mettmann 40 Frauen mit 40 Kindern aufgenommen. Für sie gab es trotz des seit 2002 bestehenden Gewaltschutzgesetzes keine Alternative zu diesem Schritt, da nur in einem Frauen- und Kinderschutzhaus der besonders hohe Schutzbedarf gewährleistet wird. 2019 wurden der zuständigen Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt des SKFM Mettmann e.V. 1.024 Fälle im Kreis Mettmann gemeldet – 267 mehr als im Vorjahr. 103 Meldungen kamen
aus Erkrath (29 Fälle mehr als 2018).

Sämtliche Notrufnummern sowie Flyer und Informationen zum Frauenhaus im Kreis Mettmann (Telefon: 02104 922220) und zur Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt (Telefon: 02104 1419221) – in fünf verschiedenen Sprachen – sowie des Bundesweiten Hilfetelefons (08000 116016, 24 Stunden rund um die Uhr erreichbar) liegen im Büro der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Erkrath im Kaiserhof, Bahnstraße 2, im Erdgeschoss, Zimmer 0.01 aus oder können kostenlos unter 0211 2407-1021 oder per Mail an annegret.pollmann@erkrath.de angefordert werden.

Großer Dank gilt den beteiligten Unternehmen, Vereinen und Institutionen

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Erkrath dankt allen Erkrather
Teilnehmenden, die die Aktion ab dem 21.11.2020 tatkräftig unterstützen:
 Bäckerei Terbuyken GmbH mit vier Filialen im Erkrather Stadtgebiet
 Bäckerei Evertzberg GmbH & Co KG
 Bäckerei Pass
 Bäckerei Busch
 Bäckerei Schüren
 Back & Treff
 Moni’s Backstube
 Landmetzgerei Hanten
 Kiosk, Neanderstr. 17
 Tankstelle Total Station
 Tankstelle Flus Neanderhöhe
 Erkrather Tafel
 Stadt Erkrath, Fachbereich Soziales, Integration
 städtische Flüchtlingsunterkünfte
 „Hand in Hand e.V.“ des Erkrather Freundeskreises für Flüchtlinge
 Bären Apotheke
 Neander Apotheke LINDA
 Markt Apotheke
 Stadtweiher Apotheke

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