Gesellenprüfungen im Handwerk finden statt

Kreishandwerkerschaft Mettmann

Symbolbild - Foto: Detmold / Pixabay

Nicht allein die Schülerinnen und Schüler der Gymnasien, Gesamt-, Real- und Hauptschulen absolvieren derzeit ihre Abschlussprüfungen unter ganz neuen Bedingungen, auch der Nachwuchs des Handwerks befindet sich in der aktiven theoretischen und praktischen Prüfungsphase:

Die schriftlichen Prüfungen wurden in den vergangenen Wochen unter sehr strengen Hygienebedingungen in den Berufskollegs mit viel Abstand und zum Teil auch mit Mund-Nasen-Schutz umgesetzt.

Die Durchführung der praktischen Gesellenprüfungen ist noch bis Ende des Monats angesetzt und hat alle Beteiligten noch vor viel größere Herausforderungen gestellt. Insgesamt haben für den Prüfungszeitraum Sommer 2020 rund 160 Gesellenprüfungen in der Verantwortung der Kreishandwerkerschaft Mettmann und der ihr angeschlossenen Handwerksinnungen stattgefunden. So kann sich der Kreis Mettmann, wenn alle Prüfungen bestanden werden, auf fast 160 Junghandwerker und Fachkräfte aus vielen verschiedenen Gewerken freuen – Tischler, Maler, Friseure, Dachdecker, Elektroniker, Metallbauer, Anlagenmechaniker für Sanitär-Heizungs- und Klimatechnik, Oberflächenbeschichter sowie Kraftfahrzeugmechatroniker.

„Diese Aufgabe konnten wir nur gemeinsam meistern“, berichtet der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Mettmann, Torben Viehl. Die Prüfungshoheit obliegt der jeweiligen Handwerksinnung und wird von einer Gesellenprüfungskommission bestehend aus Lehrern, Arbeitgebervertretern (selbständigen Handwerksmeistern) und Arbeitnehmern (Handwerks-gesellen) abgenommen. Vor diesem Hintergrund ist auch der besondere Dank des Geschäftsführers an das Ehrenamt zu verstehen, denn aufgrund der Pandemie mussten deutlich mehr Prüfungstermine mit kleineren Gruppen geplant werden. Auch die Prüfungsabläufe der einzelnen Gewerke waren durchaus komplexer und aufwendiger. „Schon zu Beginn der Krise haben zahlreiche Prüfer ihre Unterstützung zugesagt und Hilfestellungen bei der inhaltlichen Anpassung der Prüfungsabläufe gegeben. Auch ein erhöhter zeitlicher Aufwand war für unser Ehrenamt kein Thema.

Diese überdurchschnittliche Hilfsbereitschaft und enorme Flexibilität unserer Prüfungsausschüsse ist überwältigend und durchaus nicht selbstverständlich! Auch der Einsatz unserer Fachlehrer an den Berufskollegs, welche für die Auszubildenden trotz Unterrichtsausfalls über digitale Lernmethoden theoretische Prüfungsvorbereitung sichergestellt haben, darf nicht unerwähnt bleiben“, betont Torben Viehl.
„Erklärtes Ziel war und ist es, den Auszubildenden im Handwerk, unter Corona-bedingten Einschränkungen einen zeitnahen Berufsabschluss zu ermöglichen. Dies ist uns durch den enormen Einsatz aller Beteiligten erfolgreich gelungen“ bestätigt Kreishandwerksmeister Thomas Grünendahl.

Für die Durchführung der praktischen Prüfungen wurden für jedes Gewerk komplexe Hygienepläne gemäß der Coronaschutzverordnung erstellt.

Zwei Beispiele der praktischen Prüfungen:

Bis Mitte Juni arbeiteten fast 30 Tischler-Auszubildende mit Hochdruck an ihren Gesellenstücken. Für die Abnahme dieser Arbeit begutachtet die ehrenamtliche Prüfungskommission in einem Rundgang die Werke. Aus diesem Grund müssen alle Gesellenstücke in einer großen Halle im Berufskolleg Neandertal mit genügend Abstand aufgebaut werden, so dass eine „Abnahme mit Abstand“ ermöglicht werden kann. Die praktische Prüfung findet in der Werkstatt der Tischler-Innung Ende Juni unter strengen Corona-Hygienebedingungen statt.

Die umfangreisten Regeln und Veränderungen der Gesellenprüfung mussten die Friseure in diesem Prüfungsjahr umsetzen. Die Prüfungsvorgaben orientieren sich an den geltenden Regeln der Friseursalons. So bekommen die Modelle beispielsweise am Prüfungsort vor Beginn der Prüfungsarbeit zunächst die Haare gewaschen. Außerdem tragen die Prüflinge bei allen Nassarbeiten Einmalhandschuhe. Der Prüfungsteil „Make-up“ kann darüber hinaus aufgrund der erhöhten Ansteckungsgefahr während der Corona-Pandemie nicht durchgeführt werden. „Positiv an diesen Einschränkungen ist jedoch der Bezug zum tatsächlichen Berufsalltag“, erläutert der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Mettmann, Torben Viehl. „So zeigt uns doch die Einschränkung durch die Pandemie die Nähe des Handwerks zur Realität schlechthin.“

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