Für ein sauberes Erkrath

Bürgerreporter Nils Wolfram

Leon hilft seit drei Jahren beim Dreck-weg-Tag mit und hat auch in diesem Jahr wieder dem Bereich am Bahnhof in Millrath gesäubert/ Foto: TB

Mit Bildergalerie | Der Dreck Weg Tag fand am Samstag erneut in Erkrath statt und lockte wieder einige Gruppen und Organisationen auf die öffentlichen Wege in Erkrath.

Pünktlich um zehn Uhr starteten die Mitglieder von Unterfeldhaus-Aktiv gut ausgerüstet mit Müllbeuteln, Greifzangen und guter Laune am Neuenhausplatz die von Ihnen vor 11 Jahren in Erkrath initiierte Aktion. In diesem Jahr waren auf Grund der Corona-Pandemie weniger Helfer aus den Reihen von Unterfeldhaus-Aktiv als normalerweise anwesend, wie die Pressesprecherin Heide Horn uns verriet, allerdings änderte dies nicht viel an der Produktivität an diesem sehr sonnigen Tag. Vorstandsvorsitzender Wolfgang Haase bedankte sich bei der Stadt Erkrath, die seit mehreren Jahren den Dreck Weg Tag mit Ausrüstungen unterstützt und die bereitgestellten Müllbeutel im Anschluss der Säuberungsaktionen abholt. Neben den seit Jahren sehr hohem Aufkommen an Zigarettenresten und Kronkorken war in den Grünstellen der ganzen Stadt auch sehr häufig das Mode-Accessoire Nummer 1 in diesem Jahr zu finden: Die Mund-Nasen-Maske.

Heide Horn zeigte sich über das Verhalten der vielen Menschen verärgert, welche ihren Müll auf den Boden oder neben die Mülleimer werfen, da der Weg zum Mülleimer keine großen Umstände verursachen sollte. Neben den vielen Funden stechen manche allerdings heraus, so fanden die Mitglieder bei Ihren Aktionen schon Reifen mit Felgen, Fernseher und ein Portmonee, welches zur Freude der Finder seinen Besitzer wieder erreicht hatte. Kurz nach 11 Uhr begann die Fridays For Future Organisation von Erkrath den Bereich im Gewerbegebiet in der Nähe des Neuenhausplatz von Abfällen zu befreien. Seit der Gründung von FFF Erkrath fassen die Jugendlichen gerne selber mit an und nehmen nun schon zum vierten Mal am Dreck Weg Tag teil.

Ebenfalls waren die Mitglieder des Bürgervotums Max-Planck-Straße mit viel Freude und vielen Helfern mit von der Partie und füllten einige Müllbeute, während die aufblühenden Schneeglöckchen und Beete von Abfällen befreit wurden. CDU-Mitglieder hingegen nahmen sich auch in diesem Jahr wieder die Erkrather Bahnhöfe vor. Maria Schlechter- Heims und Christian Untrieser waren mit Greifzange und Müllsäcke bewaffnet auf dem Gelände des Bahnhofareals in Alt-Hochdahl unterwegs.

Zigarettenstummel waren ihr größtes Ärgernis. „Aber eigentlich ist weniger Müll zu finden, als noch im letzten Jahr“, zeigte sich die Politikerin positiv überrascht. „Das kann natürlich auch daran liegen, dass aktuell weniger Menschen unterwegs sind.“ Am Bahnhof Millrath sah es bei der CDU-Gruppe um Regina Wedding ähnlich aus.  „Wenn ich Müll sehe, dann schmeiße ich ihn auch sonst in den Mülleimer. Nicht nur am Dreck-weg-Tag“, erklärt der siebenjährige Leon im Interview. Gemeinsam mit seinem Vater Andreas Heringlehner beteiligt sich der Schüler bereits im dritten Jahr aktiv an der Aktion. Und Karin Maack und ihre Schwester schlossen sich dem CDU-Trupp in Millrath an. „Ich finde es toll, dass ein solcher Tag initiiert wird“, erklärt sie ihre Teilnahme.

Erik Münch und seine Schwester Karla waren gemeinsam mit ihren Eltern auf der Sedentaler Straße unterwegs. „Wir wohnen hier ganz in der Nähe, deshalb haben wir uns den Bereich ausgesucht“, erklärt der engagierte Schüler, der in dem Grünstreifen an der Straße hauptsächlich Verpackungsmüll von Süßigkeiten, Masken und Zigarettenkippen gefunden hat. „Ich finde es nicht in Ordnung, dass die Menschen ihren Müll einfach wegwerfen“, ärgert er sich. Schwester Karla ergänzt, dass sie sich besonders um die Tiere sorgt, die den Müll essen könnten. „Die können dann krank werden.“ In gut einer Stunde hat Familie Münch bereits zwei Müllsäcke gefüllt. Daniel Kosman von der Fraktion Die Linke Erkrath und sein Nachbar Andre Hillen nahmen sich den Bereich Willbeck vor. „Wir finden viele leere Alkoholflaschen in den Gebüschen“, erklären die beiden Männer mit Blick in ihre Müllbeutel.

Die SPD teilte sich mit ihren Gruppen ebenfalls im Stadtgebiet auf. Die Ratsmitglieder Peter Urban, Sandra Gehrke, Michael Pohl und Marleen Greeven nahmen sich gemeinsam mit weiteren Helfern und Fraktionsmitgliedern die Seiten und den Mittelstreifen vom Hildener Kreuz bis zur Kreuzung Kemperdick, sowie der gesamte P&R Parkplatz, vor. „Neben sehr vielen Schutzmasken und Müll, wurden Autoreifen, Felgenverzierungen, Metall, Vasen, jede Menge Schnapsflaschen und ein leeres Drogenpäckchen mit Spritze entsorgt“, fasst Peter Urban nach der zweistündigen Aktion zusammen. Verärgert waren alle Helfer darüber, dass anscheinend vor kurzer Zeit die Grün- und Strauchflächen per Hexler samt Müll geschreddert wurden. Auch ist aufgefallen, dass sich überhaupt kein Abfalleimer im gesamten Bereich des P&R Parkplatzes befindet. Weitere SPD-Mitglieder ließen sich im Bereich Kalkumer Feld finden. Peter Urban, Daniel Kosman, Kerstin Doege, Marleen Greeven, Susann Krüll, Couloumbe Godefroy und Adda Said trafen sich am Sonntag erneut, um die Aktion auch in der Sandheide durchzuführen.

Die Mitglieder der Fraktion Die Linke Erkrath haben zahlreiche Straßenschilder gesäubert. Tagesmutter und Linke-Mitglied Anke Nordick stiftete sogar ihre Tageskinder an, am Montag ebenfalls gegen den Müll auf den Straßen vorzugehen.

Ein Großteil des Textes ist von unserem 15-jährigen Bürgerreporter Nils Wolfram verfasst worden. Nils besucht derzeit das Gymnasium Neandertal.

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