Frische Farbe für den Musikraum der Realschule Hochdahl

"Maler" für ein paar Schulstunden. Das durften die Schüler der Realschule Hochdahl erfahren Foto: Susann Krüll

In den Schulfarben orange-grün-weiß ziert ein Gitarren-Wand-Tattoo und der Schriftzug „Rock’n’Roll“ eine Längsseite des Raumes.

Uwe Heidelberg, Schulleiter der Realschule Hochdahl, und selbst nicht nur in seiner Freizeit leidenschaftlicher Musiker, ist begeistert, wie sich in zwei Tagen der vorher etwas triste Musikraum verändert hat. Unter Anleitung von Malermeister Marcel Fabichack und Patrick, im zweiten Ausbildungsjahr zum Maler und Lackierer, haben sechs Schüler der 9. und 10. Klassen nicht nur die „Wandverzierung“ vorgenommen, sondern auch die Wandflächen der Fensterfront in hellgrau gestrichen. 

Das wurde möglich, weil sich die Schule und der Malerbetrieb Van Ackern aus Hilden, bei dem die beiden Profis arbeiten, beim Projekt „Deine Zukunft ist bunt“ angemeldet haben. Dies hat die Firma Brillux, ein in Münster ansässiges Familienunternehmen für Farben und Malerbedarf aller Art, ins Leben gerufen, um Betrieben des Maler- und Lackierer-Handwerks bei der Suche nach Auszubildenden zu helfen. Wie unbürokratisch es war, diese für beide Seiten befruchtende Zusammenarbeit einzugehen, hat den Schulleiter positiv beeindruckt. „Wir stellen ja den einen oder anderen Förderantrag für verschiedene Projekte. Hier mussten wir nur eine Anmeldung ausfüllen, es gab ein Treffen und schon ging es los.“

Dies ist bereits der zweite Raum, der eine farbliche Aufwertung erfährt. Auch ein Klassenraum der 5. Jahrgangsstufe hat einen farbenfrohes Refreshing erhalten. Zusammen mit dem Malerbetrieb „Meister Gille“ von Guido Sönnchen hat eine andere Schülergruppe, die sich in der Berufsfindungsphase befindet, mitgearbeitet.

Schüler kann sich vorstellen eine Ausbildung zu absolvieren

Alexandros aus der 9. Jahrgangsstufe hält mit einem Industrie-Fön auf den Schriftzug, damit der erste Farbanstrich schneller trocknet, um ihn vollenden zu können. „Ich könnte mir sogar vorstellen, eine Maler- und Lackierer-Ausbildung zu machen. Ich würde vor der Entscheidung aber noch ein längeres Praktikum machen wollen, um sicher zu sein“, so der 15-Jährige, der im Rahmen des Schulpraktikums in den Arbeitsalltag einer Anwaltskanzlei hinein geschnuppert hat.

Mit dem Industriefön trocknet die Farbe schneller, erfahren die Schüler
Foto: Susann Krüll

Auch Azubi Patrick ist über ein Praktikum zu seiner Lehrstelle gekommen. „Mir gefällt, dass der Job so vielseitig und kreativ ist. Kein Tag ist wie der andere und ich habe gern Kundenkontakt“, so der junge Mann, der vorher in der Gastronomie gearbeitet hat, aber feststellte, dass dies kein Beruf für ihn ist. So geht es nach den beiden Tagen Praxis als „Maler-Gehilfen“ auch Selina und Emily aus der 10. Klasse.

Den Musikraum umgestalten: Eine tolle Alternative zum klassischen Unterricht Foto: Susann Krüll

Beide fanden die Erfahrung interessant und sie freuen sich, dass durch den Anstrich, etwas „von uns zurückbleibt“, wenn sie die Schule verlassen. Allerdings wissen beide auch schon, was sie nach ihrem Realschulabschluss machen werden. „Ich möchte Logopädin werden. Dazu absolviere ich erst ein Freiwilliges Jahr in einer Kita und mache dann die Fachausbildung“, erzählt Selina. Emily wird zunächst am Berufskolleg Neandertal ihre Fachhochschulreife ablegen und dann  studieren.

Es gibt Pizza für die gesamte Truppe und auch die anderen erzählen, was sie sich vorstellen können für ihren weiteren Lebensweg. Kevin schwebt eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker vor. In diesem Bereich hat er sein Schulpraktikum gemacht. Die anderen „Maler“ sind noch nicht so sicher, welchen Beruf sie einmal ergreifen möchten. „Daher finde ich es so wichtig, dass die Kids während der Schulzeit verschiedene Praktika absolvieren. Ich freue mich daher auch über unsere kürzlich geschlossene Schulpartnerschaft mit dem Handwerkerkreis Erkrath“, so der engagierte Pädagoge, der zusammen mit seinen Schulleiter-Kollegen aus dem Schulzentrum Rankestraße erneut als „Die älteste Boy-Group“ auftreten wird. Geübt wird dafür vielleicht im Musikraum mit dem Wand-Tattoo in den Schulfarben. 

Aktion mit ‘Meister Gille’

Auch ein Klassenraum der Jahrgangsstufe 5 konnte bereits über die Brillux-Aktion ‘Deine Zukunft ist bunt’ in Zusammenarbeit mit dem Malerbetrieb Meister Gille von Guido Söhnchen verschönert werden.

Acht Schülerinnen und Schüler waren an der Aktion beteiligt und hatten an diesem ‘etwas anderen Schultag’ Einblicke ins Malerhandwerk.

„Für uns als Betrieb ist das Projekt eine tolle Möglichkeit, unseren Beruf in der Praxis vorzustellen und junge Menschen für das Handwerk zu begeistern. Wir würden uns wünschen, dass der ein oder andere vielleicht sogar Interesse an einem Praktikum oder sogar einer Ausbildung bei uns hat“, blickt Guido Söhnchen vom Malerbetrieb Meister Gille auf den Tag zurück.

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