Filmtipp: Frau Stern

Frau Stern (Ahuva Sommerfeld) hat ein „Schätzchen“: Elli (Kara Schröder), ihre Enkelin und gleichzeitig auch ihre beste Freundin. © Neue Visionen Filmverleih

Frau Stern ist 90 Jahre alt und des Lebens müde. Sie hat viel erlebt und möchte nun von dieser Welt gehen. Aber das ist nicht so einfach.

Die Filmvorführung von ‘Frau Stern’ wurde von der Hospizbewegung Ratingen, dem Hospizverein Niederberg und dem Franziskus Hospiz zum Thema selbstbestimmtes Sterben organisiert. Im Anschluss an die Vorführung finden Filmgespräche statt.

Aktueller könnte der Film, der mit Humor ein Tabu-Thema behandelt, dass auch in der Politik immer wieder zu kontroversen Diskussionen führt, nicht sein. Seit in 2015 die geschäftsmäßige Sterbehilfe in Deutschland verboten wurde, herrscht Unsicherheit, auch bei Pallativmedizinern. Noch in diesem Jahr befasst sich das Bundesverfassungsgericht aufgrund einer Klage mit dem 2015 beschlossenen und häufig kritisierten Paragraph 217.

Dabei könnten sich die Richter auch zu einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts äußern, über das Kritiker sagen, es umgehe den Paragraphen 217, denn es verpflichte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Ausnahmesituationen den Erwerb tödlich wirkender Medikamente für todkranke Menschen zu gestatten. Die Hoffnung vieler todkranker Menschen, die dieses Urteil weckte, zerstörte Gesundheitsminister Jens Spahn: Er widersetzte sich dem Urteil und forderte das Institut auf, den Erwerb solcher Medikamente nicht zu erlauben, was schließlich dazu führte, dass entsprechende Anträge systematisch abgelehnt wurden.

Zum Film ‘Frau Stern’:

Frau Stern (gespielt von Ahuva Sommerfeld) hat in ihrem Leben nicht nur vieles erlebt, sie hat vor allem überlebt. Jetzt ist sie 90 Jahre alt, hat viele Männer geliebt, viel geraucht, führte ein Restaurant und entkam als Jüdin den Nazis. Jetzt sehnt sie den Tod herbei, hat im Leben gelernt, dass Liebe genauso eine Entscheidung ist, wie der Tod. Sie möchte gehen, aber der Abschied von dieser Welt und dem Leben wird ihr nicht gerade leicht gemacht.

Ihr Arzt ist ihr keine Hilfe. In der eigenen Badewanne kann sie nicht sterben, weil Einbrecher sie retten. Als sie sich – bereit zum Sterben – auf die Gleise legt, kommen Passanten herbei und helfen ihr wieder auf die Beine. Schließlich soll Enkelin Elli (gespielt von Kara Schröder) ihr helfen. Die kennt immerhin des coolsten Dealer aus Neukölln, der ihr bestimmt eine Waffe besorgen kann. Aber dieser Plan geht auch nicht auf, denn sie landet im verrückten Freundeskreis ihrer Enkelin und fühlt sich dort erstaunlich wohl.

Vorführungen von ‘Frau Stern’:

  • 6. Februar um 18 Uhr im Weltspiegel Kinocenter Mettmann
  • 7. Febraur um 17.30 Uhr im Rosslenbroich Filmtheater in Ratingen
  • 8. Februar um 11 Uhr noch einmal im Weltspiegel Kinocenter in Mettmann

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