Erkrath steht Kopp, aber vereint

Frisch gekürt verlesen Prinz Udo I. und Prinzessin Sabine I. ihre elf Gebote. Foto: Ria Garcia

Das diesjährige Karnevalsmotto heißt “Onse Stadt steht Kopp” könnte aber auch “Jemeensam klappet” lauten, denn gemeinsam kürten die beiden Karnevalsvereine das Erkrather Prinzenpaar.

Die Aula der Realschule Erkrath war rappelvoll. Die Gäste persönlich eingeladen, die Plätze mit Namensschildern reserviert. Mit Spannung erwarteten die Jecken die Kürung des designierten Erkather Prinzenpaars, aber sie mussten sich noch gedulden.

Zuerst einmal wurden Orden vergeben und das Vereinsprinzenpaar der Großen Erkrather KG Patrick I & Sarah II wurde gekürt. “Wie schön, dass mir diese Aufgabe ausgerechnet von den Letzten Hängern zugeteilt wurde”, schmunzelte Bürgermeister Christoph Schultz und vermutete, dass sich die Vereinsfarben langsam mischen könnten. Dem widersprach Wolfgang Cüppers, ebenso schmunzelnd, deutlich.

Als dann das Kinderprinzenpaar Fin Leo I  & Jolina I gekürt wurde, waren beide ein wenig aufgeregt. Ihre elf Gebote verlasen sie dann aber souverän. Darunter “Die Narrengene liegen uns im Blut, das finden unsere Lehrer nicht immer gut” und “Unser erster und wichtigster Beschluss: Mit den Hausaufgaben ist jetzt Schluss”.

Für Unterhaltung sorgten unter anderem das Mottolied, die Hoppedötze Mini, die temperamentvoll ihre Beinchen zur Melodie von Dschingis Khan in die Luft schmissen und die Tanzgarde der Karnevalsgesellschaft Düsseldorfer Räbbelche.

Nach fast zwei Stunden war die Spannung auf dem Siedepunkt. Dann endlich schreitete das designierte Prinzenpaar zur Kürung, verteilte Blumen und wurde mit glitzerndem Konfetti begrüßt. “Ganz anders als in der echten Monarchie, wo die Regentschaft endet nie, endet Eure Herrschaft, was soll ich sagen, ganz Fortuna mäßig, in 95 Tagen”, bewies Bürgermeister Schultz sein karnevalistisches Talent in seiner Rede.

Dann kamen endlich auch Prinz Udo I. & Prinzessin Sabine I. zu Wort. “Meine Mutter hat mich stets gefördert. Sie wäre stolz mich heute zu sehen”, räumte Prinz Udo I. einem besonderen Gedenken Platz in seiner kurz gefassten Rede ein. “Ich bin ganz überrascht, dass ich schon dran bin, denn wer den Udo kennt, weiß eigentlich, dass er gewöhnlich nicht in fünf Minuten aufhört”, kommentierte Prinzessin Sabine I. die Übergabe des Mikros an sie. Prinz Udos Frau Marion dankte sie für die “Leihgabe” und versprach während der Regentschaft auf ihn aufzupassen. “Denn dass ist extrem nötig”, erzählte sie von seinem Kegelausflug, bei dem er sich einen Roller mietete und “die Rolle” machte. “Seit dem ist das nicht mehr der Udo, auch nicht der Prinz Udo, für mich ist das die Prinzenrolle. Und weil ich gerne teile, bekommt ihr jetzt alle einen kleinen Teil dieser Prinzenrolle ab”, versprach sie den Gästen und ließ daraufhin die beliebten Kekse verteilen.

Auf Geschenke haben Prinz Udo I. & Prinzessin Sabine I. verzichtet. Sie haben einen Pin als Miniorden anfertigen lassen, den sie gegen eine 5 Euro Spende abgeben. Der Erlös soll dem CBT Erkrath und dem Kinderhaus Sandheide zugute kommen.

Schließlich verlasen die Beiden ihre elf Gebote, von denen das sechste die Übernahme des Bürgermeisteramtes vorsieht. Weil dieses aber doch recht mühsam sei, übernehme man nur die schönen Aufgaben. Das wichtigste und elfte Gebot lautete dann “Lasst uns unsere Stadt koppstehe”.

Gefeiert wurde noch ausgiebig und das neue Prinzenpaar wurde seiner wichtigen Aufgabe “Lachen und Frohsinn verbreiten”, mehr als gerecht.

1 Kommentar

  1. Tolle Veranstaltung, gut gemacht. Die Rede des 1. Bürgers der Stadt vortrefflich. Leider konnten viele Jecken, trotz mehrfacher Bitten, den Mund nicht halten. Und das waren alles geladenen Gäste. Das Prinzenpaar macht Mut auf mehr Karneval in Erkrath. Übrigens die Versorgung für das leibliche wohl: Dank an die Küche, sehr gut.
    Schade nur das Fotograf und Hobbyfilmer immer mitten im Bild standen.

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