Erkrath.jetzt- Sommergespräch: Teil 6

Ralf Lenger/ Foto: Nina Runge

Heute im Erkrath.jetzt- Sommergespräch: Ralf Lenger, Stadtverbandsvorsitzender der FDP Erkrath

Sommerferienzeit ist politikfreie Zeit. Wir möchten trotzdem eine Tradition einläuten und in den Sommerferien erkrath.jetzt- Sommergespräche mit der kommunalen Politik führen, Rückblicke in das vergangene Jahr liefern und einen Blick in die Zukunft wagen.

Wirtschaftsförderung ist Chefsache

Seit 2012 ist Ralf Lenger als Vorsitzender im Vorstand der FDP Erkrath aktiv. „Mitglied bin ich bereits seit 2005“, so der Kommunalpolitiker, der sich auf der Reserveliste für die kommende Kommunalwahl auf den ersten Platz wählen ließ. Gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Leonard Kern-Wagner möchte Lenger in Zukunft wichtige Themen angehen, die ihn auch in der Vergangenheit beschäftigt haben. „Da wäre zunächst das Einzelhandelssterben in der Innenstadt“, startet Ralf Lenger ins Sommerinterview. Die Aufgabe für die Ansiedlung neuer Einzelhändler sieht er eng mit dem Posten des Bürgermeisteramts verankert. „Wir werden Christoph Schultz auch für die kommende Wahl unterstützen, bei diesem Thema müssen wir ihn aber noch weiter antreiben. Da muss sich deutlich etwas ändern.“ Auch sieht Ralf Lenger die Gewerbeflächen in Unterfeldhaus schlecht vermarktet. „Selbst wenn die Immobilien nicht in städtischer Hand sind, müssen Gespräche geführt und Konzepte entwickelt werden, wie man den Leerstand bekämpft und Gewerbe ansiedelt“, so seine Forderung.

Wie schwer besonders die anhaltende Corona-Krise für Unternehmen ist, weiß Lenger aus erster Hand. Erst Anfang des Jahres hat er sich als Personal Trainer mit Mikro- Fitnessstudio in Wuppertal selbstständig gemacht. „Ich kann die Not der Einzelhändler, aber auch der Handwerker nachvollziehen. Gemeinsam müssen wir Lösungen finden, die den Unternehmern in Erkrath dauerhaft helfen.“

Digitalisierung muss vorangetrieben werden

Durch die Corona-Pandemie wurde für den FDP-Politiker deutlich, wie weit Deutschland im Bereich der Digitalisierung hinterher hinkt. „Auch in unserer Partei haben wir gemerkt, dass auf digitalem Weg der Austausch einfacher sein kann. Wir werden unsere Fraktionssitzungen in Zukunft teilweise  digital abhalten“, versichert er. Vorteile sieht Ralf Lenger besonders im Bereich Bürgerservice. „Dieser könnte bürgerfreundlicher und einfacher gestaltet werden. Ausweisanträge und andere Anliegen könnten online erledigt werden.“ Optimierungspotential ist für die FDP Erkrath jedoch im gesamten Verwaltungsapparat vorhanden. Um diesen Prozess zu begleiten, möchte Ralf Lenger in Zukunft einen Digitalisierungsausschuss ins Leben rufen. „Auf diesem Weg wollen wir die Prozesse nicht aus den Augen verlieren und die Digitalisierung in der gesamten Stadt vorantreiben. Auch in den Schulen muss der Fortschritt begleitet werden. Es ist wichtig, dass nicht nur die Infrastruktur stimmt, sondern die Lehrer auch die notwendigen Schulungen erhalten, um den Anforderungen gerecht zu werden.“ Als Ausschussvorsitzenden könnte er sich seinen Vorstandskollegen Leonard Kern-Wagner vorstellen.

Gewerbegebiet Neanderhöhe: „Wir sind dafür“

Die FDP hat sich seit Beginn der Diskussion um die Bebauung der Neanderhöhe stets dafür ausgesprochen. „Und bei diesem Standpunkt bleiben wir auch heute“, versichert der Stadtverbandsvorsitzende, der sich jedoch eine andere Nutzung der Fläche gewünscht hätte. „Wir hätten uns an dem Standort die neue Feuer- und Rettungswache vorstellen können. Das Clever Feld halten wir noch immer für ungeeignet. Man hätte sich das Feuerwehrgerätehaus an der Kreuzstraße auf Grund der vorhandenen Fläche und der unmittelbaren Nähe an der Neanderhöhe sparen können. Zudem wären sicher auch die Kosten nicht so explodiert, wie es aktuell der Fall ist.“ Die hitzige Diskussion um die Neanderhöhe, die im Stadtrat -aber auch in den sozialen Medien- geführt wurde, empfindet Ralf Lenger als hysterisch. „Es wird zu selten rational miteinander diskutiert“, so seine Meinung. „Man kann mehr gewinnen, wenn wir nicht immer verbissen um jedes Detail kämpfen.“ Für den FDP-Politiker ist es besonders die BmU, die in der Vergangenheit durch „Angstkampagnen“ die Verunsicherung in der Bürgerschaft geschürt hat. „Wir sehen uns als der Gegenpol zur BmU und wollen uns lieber auf rationalen Austausch konzentrieren.“ 

FDP wünscht sich Fraktionsstärke

Bei der Kommunalwahl im September möchte Ralf Lenger gemeinsam mit der FDP mindestens 15 Prozent erreichen und somit als Fraktion in den Stadtrat einziehen. „Bisher hat Inge Berkenbusch die FDP alleine vertreten, was sie trotz der daraus resultierenden Arbeitsbelastung hervorragend gemeistert hat. Es wäre schön, wenn wir in Zukunft mit mehr Mitgliedern die Stadtratsgeschicke mitbestimmen könnten.“ Um bis zur Wahl die Bürger vom FDP-Programm zu überzeugen, werden in Zukunft wieder vermehrt Info-Stände angeboten. „Zudem haben wir im Social Media-Bereich ordentlich aufgerüstet und unsere Pressearbeit ausgebaut.“ Auf den klassischen Straßenwahlkampf samt Verteilung von Flyern möchte Ralf Lenger ebenfalls nicht verzichten.

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