“Erkrath Cup”- Gute Idee, schwierige Umsetzung

Symbolfoto: Jasmin_Sessler/ Pixabay

Bereits im November vergangenen Jahres sprachen sich die Christdemokraten für die Einführung eines einheitlichen Becherpfandsystem- dem Erkrath Cup- aus. Im Zuge dessen forderte die CDU die Prüfung einer solchen Initiierung von Seiten der Verwaltung. Im vergangenen Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung gab es schließlich die passende Stellungnahme der Stadt, die ein solches System grundsätzlich begrüßte.

So heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung, dass sich die Wirtschaftsförderung gleich mit zwei Partnern (der Firma RECUP aus München und der Firma CUPFORCUP aus Düsseldorf) in Kontakt gesetzt hat. Die Realisierung des Erkrath Cups gestaltet sich allerdings schwierig.

„Für die Einführung von Bechern mit einem individuellen Design ist eine Mindestanzahl von 30 teilnehmenden Partnern mit einer Mindestabnahmemenge von 25.000 Bechern erforderlich“, erläuterte Kämmerer Thorsten Schmitz, der in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung nach möglichen Partnern Ausschau gehalten hat. 52 Betriebe ließen sich auf der Liste der möglichen Kunden finden. Genauere Recherchen ergaben jedoch, dass verschiedene Betriebe in Erkrath bereits über betriebseigene Becherpfandsysteme verfügen. „Beispielsweise bietet die Bäckerei Terbuyken sogenannte Düsseldorf-Becher gegen eine Pfandgebühr an, die in einer der Filialen wieder zurückgegeben oder neu befüllt werden können. Die Bäckerei Evertzberg verfügt über ein ähnliches Pfandsystem. Die Bäckerei Schüren hat kein Pfandsystem, bietet aber Rabatt bei der Befüllung eines selbst mitgebrachten Bechers an“, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. „Weitere Betriebe wie Tankstellen, Autodienste, Kioske oder Bistros werden über ihre Zentralen mit Pfandbechern bedient und sind in der Auswahl des Systems nicht autark.“

Andreas Heringlehner (CDU) könnte sich die Initiierung der Becher gut an Schulen oder in Unternehmenskantinen vorstellen. „Auch das kleine Kiosk, das regelmäßig Kaffee anbietet, wäre ein möglicher Partner“, zeigte sich Heringhaus optimistisch, der in seinem vorangegangenen Antrag die Fakten zusammenfasste. „Jede Stunde werden in Deutschland über 300.000 Einwegbecher für Kaffee und andere Heißgetränke verbraucht. Diese Einwegbecher lassen sich nicht recyceln und bedeuten einen immensen Verbrauch an Rohstoffen.“

Dass die Idee der CDU vorangetrieben werden sollte, dessen waren sich die Fraktionen allesamt einig. „30 Partner werden wir aber nicht zusammenbekommen. In Düsseldorf hat CUPFORCUP mehr als 25 Vertriebspartner, im Kreis Mettmann ist die Stadt Haan mit zwei und die Stadt Langenfeld mit einem Betrieb dabei. RECUP hat in Düsseldorf und im Kreis Mettmann nur sehr wenige Vertragspartner“, fasste Schmitz zusammen, der im Zuge dessen darauf hinwies, dass jedes Erkrather Unternehmen auch selbst eine solche Partnerschaft eingehen könnte.

Bündnis 90/ Die Grünen beantragten, alle Erkrather Bäckereien über das einheitliche Pfandsystem zu informieren. Ein Vorschlag, der wiederum keine Zustimmung seitens der anderen Fraktionen fand. „Der Antrag geht am Ziel vorbei, weil viele Bäckereien bereits eigene Pfandsysteme haben und sich nicht vorschreiben lassen werden, das neue System einzuführen oder gar komplett auf Einwegbecher zu verzichten“, war sich Thorsten Schmitz sicher, der hingegen einen eigenen Antrag einbrachte, der die Verwaltung damit beauftragte, die städtischen Gewerbetreibenden über die Möglichkeit eines solchen Systems zu informieren und auf eigener Basis Partnerschaften einzugehen. Der Antrag wurde einheitlich angenommen.

1 Kommentar

  1. Warum nimmt man nicht einfach, wenn man sich eh jeden Tag einen To-Go-Kaffe holt ( das wissen doch die Mehrzshl der Kubden und die wenigsten kaufen völlig spontan einen…), irgendeinen Thermo-Becher mit? So einen zu besorgen, ist das Einfachste der Welt. Dann braucht man diesen Aufwand mit Pfand usw. nicht zu treiben!!!!!! Warum verschenken denn die Partien, die Stadtwerke, die Bäcker mit dem Auschank, bei denen diese Einweg-Becher Unsummen an Kosten verursachen, nicht einfach welche mit ihrer Werbung drauf? Und dann gib es einen marginalen Rabatt beim nächsten Mal, wenn man IRGENDEINEN Pfandbecher dabei hat und einen neuen kauft??? Statt neuer Wege einfach mal auf schon etablierte setzen und dafür Werbung machen, beeindruckt nachhaltiger, als das Rad -vermeibdlich – neu zu erfinden…

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