Enya Sanders als Sachverständige im Ausschuss

Seit gestern als Sachverständige beratendes Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Planung: Enya Sanders. Archivbild: RG

Sachkundige Bürgerin konnte sie laut Gemeindeordnung zwar nicht werden, aber als Sachverständige hat sie nun dennoch einen Platz im Ausschuss für Umwelt und Planung eingenommen.

Aktuell findet sich in der Erkrather Fridays for future (FFF) Bewegung kein Mitglied über 18 Jahre, dass die Zeit für den Ausschuss aufbringen könnte, da sie in Schule und Beruf gerade zu sehr eingebunden sind. Aus diesem Grund haben Enya Sanders und ihre Mitstreiter im FFF inzwischen auch den Vorsitz und die Stellvertretung getauscht. Laut Gemeindeordnung ist die Volljährigkeit aber Voraussetzung für sachkundigen Bürger.

Mehrheitlich hatte der Ausschuss in der Vergangenheit bereits zugestimmt dem FFF die Möglichkeit zu geben, einen sachkundigen Bürger zu entsenden. Auf der Suche nach einer Lösung haben sich der Ausschussvorsitzende Marc Göckeritz und die Verwaltung an der Stadt Düsseldorf orientiert, die in diesem Fall einen Sitz als Sachverständige eingerichtet hat. Diese Möglichkeit sieht die Gemeindeordnung ausdrücklich vor: ‘Die Ausschüsse können Vertreter derjenigen Bevölkerungsgruppen, die von ihrer Entscheidung vorwiegend betroffen werden und Sachverständige zu den Beratungen zuziehen.’ Eine Altersvorgabe macht die Gemeindeordnung hier nicht.

Einspruch gab es zum Teil aus der CDU. Helmut Rohden vertrat die Ansicht, dass nur jemand, der über 18 Jahre alt ist, dem Ausschuss angehören könne. Marc Göckeritz wies darauf hin, dass die Möglichkeit der Teilnahme über den genannten Passus in der Gemeindeordnung, die an dieser Stelle keine Altersvorgabe macht, ausdrücklich möglich sei und so wurde Enya Sanders mehrheitlich als Vertreterin der Fridays for future Bewegung in den Ausschuss gewählt.

Wir sind noch da

Wir haben uns anschließend mit Enya unterhalten. Die Pandemie hat die FFFs öffentlich wenig sichtbar sein lassen. “Wir sind noch da und mit der Ausschussmitgliedschaft wird der öffentliche Protest nicht enden”, sagt Enya. Zwar habe man in der Pandemie die gebotene Vorsicht walten lassen und auf Demonstrationen weitestgehend verzichtet, das würde aber nicht bedeuten, dass man untätig sei. Schon jetzt werden mögliche Aktionen geplant, die durchgeführt werden sollen, sobald die Inzidenz und die zunehmende Zahl der Geimpften es zulasse.

“Wir sind sehr dankbar, dass wir die Möglichkeit erhalten haben, einen Sitz im Ausschuss einzunehmen”, versichert Enya. Im Ausschuss will sie für den FFF vor allem die Klimafolgen der jeweiligen Entscheidungen aufzeigen. Wie nötig das ist, hat sie gleich in der ersten Sitzung bemerkt. Von 53 beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen, die bis 2022 umgesetzt seien sollen, sind erst 13 umgesetzt. Zehn seien entfallen, 23 geplant und zehn weitere noch gar nicht geplant. “Das wird wohl bis 2022 nichts mehr”, resümiert sie. Sie wird künftig immer wieder daran erinnern, dass es hier noch viel zu tun gibt, damit ihre Generation und kommende Generationen noch eine lebenswerte Welt vorfinden.

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