Ein Zuhause für das Osterlämmchen

Noch ist kein Osterlämmchen zur Welt gekommen, aber es kann nicht mehr lange dauern Foto: Tanja Bamme

Stefanie und Dennis Lamberti lassen ihren Traum von einem eigenen Hof wahr werden und stecken aktuell zwischen Umzugskartons und Hofsanierung.

Es ist ein lang gehegter Wunsch der fünfköpfigen Familie Lamberti, für sich und ihre Tiere einen eigenen Hof zu bewirtschaften. Dieser Traum rückt derzeit in greifbare Nähe, denn am Flandersbacher Weg baut die Familie mit tatkräftiger Unterstützung zahlreicher Handwerker derzeit eine Scheune sowie ein Wohnhaus um.

Dennis Lamberti und seine Familie bauen eine alte Scheune um
Foto: Tanja Bamme

Die teils maroden Gebäudekomplexe stehen inmitten eines zwei Hektar großen Grundstücks mitten im Wald. Und während sich Familie Lamberti gerade im Umzug befindet, haben die ersten Bewohner bereits Einzug auf dem grünen Areal gehalten. „Wir haben eine Schafherde hier. Die Mutterschafe stehen kurz davor, Lämmer zu bekommen“, verrät Stefanie Lamberti. 2015 hat sie gemeinsam mit ihrem Mann die ersten Schafe gekauft, 2019 aus dem Hobby ein Gewerbe gemacht. Mittlerweile vertreibt die Schäferei Lamberti eigenes Fleisch, Schafseife, Wolle und weitere Endprodukte. Alles aus eigener Herstellung und natürlich in Bio-Qualität. Die aktuelle Osterzeit ist eigentlich Hochkonjunktur für Familie Lamberti.

Lamm ist nicht gleich Milchlamm

„Zu Ostern wird gerne Lamm gegessen und wir vertreiben unsere Produkte auf Märkten“, so Stefanie Lamberti, die diesen Service derzeit nicht anbieten kann. Bestellungen sind möglich, die Übergabe erfolgt kontaktlos an der Tür. Dass Lammfleisch nicht gleichbedeutend mit frisch geborenen Lämmern einhergeht, mit diesem Irrglauben kann die Fachfrau aufräumen. „Lämmer nennt man Schafe bis zu einem Jahr. Wir würden niemals Milchlämmer schlachten, die bis zu vier Monate noch bei ihrer Mutter säugen“, erklärt die Schäferin, die mittlerweile rund 120 Schafe bewirtschaftet. Diese lassen sich natürlich nicht alle im eigenen Garten halten.

Es bestehen Landschaftspflegeverträge mit der Stadt Wülfrath. In Düssel an der Wasserburg lässt sich beispielsweise eine Herde auf einem sechseinhalb Hektar großen Gelände finden. Dort grasen derzeit sogenannte Suffolk-Schafe. Eine Rasse, die schnell an Fleischmasse zunimmt und nach rund zehn Monaten geschlachtet werden können. „Diese Tiere sind sehr anspruchsvoll und können nicht auf jeder Wiese gehalten werden“, erklärt Stefanie Lamberti, die auch die vom Aussterben bedrohte Rasse „Coburger Fuchs“ züchtet. Neben der Schäferei ist Stefanie Lamberti zudem Naturpädagogin, bietet Kindergeburtstage im Wald an und richtet sich mit ihrem Angebot auch an Kindergärten.

Pädagogische Naturarbeit

Bereits den Kleinsten ein Verständnis für Natur und Tiere zu vermitteln, hat die dreifache Mutter zu diesem Schritt bewogen. In Zukunft soll die pädagogische Arbeit ebenfalls auf dem eigenen Hof realisiert werden. „Unsere Scheune soll als Seminarraum dienen, in dem wir auch bei schlechtem Wetter Basteln und uns beschäftigen können.“ In gut einem Jahr sollen die Bauarbeiten abgeschlossen werden. Dann wird es auch ein Außengelände mit Kräutergarten und Ziegenwiese geben. Sogar zwei Kühe und Schweine sollen auf den Hof Lamberti ziehen.

Stefanie Lamberti weiß, dass die Schafe ein ruhiges, friedliches und besonnenes Wesen haben
Foto: Tanja Bamme

Wissenswertes: Der Hof Lamberti soll den Mutterschafen auch zukünftig als Ruheort für die Geburt ihrer Lämmer dienen. Fünf Monate trägt ein Schaf, bevor das Lämmchen geboren wird. Das Osterlamm gilt für die Christen als Symbol der Unschuld, Bezug nehmend auf die unschuldige Kreuzigung Jesus Christus. Bis heute hat es sich als Gebäck auf den Ostertischen erhalten.

Näheres zum Angebot der Schäferei Lamberti hier

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