Ein letztes Mal LOKart

Vernissage LOKart 2019 Foto: Susann Krüll

Natürlich war die 25. LOKart nicht die letzte Prämierung von Erkrather Künstlern, aber es war das letzte Mal unter dem Namen “LOKart”.

Aber eins nach dem anderen. Zuerst einmal Ehre, wem Ehre gebührt: Den Künstlern, die in diesem Jahr den Jury- und den Publikumspreis erhielten. Am vergangenen Freitag fand die Vernissage der 25. LOKart statt, an der wieder viele kunstinteressierte Erkrather, Vertreter aus Politik und Verwaltung und Bürgermeister Christoph Schultz teilgenommen haben.

Der Jury-Preis

Die ausgestellte Werke wurden von einer dreiköpfigen Jury aus den eingegangenen Bewerbungen ausgewählt und mit Spannung wurde von den Besuchern auch in diesem Jahr erwartet, an welchen Künstler die Jury ihren Preis vergeben würde. Die Wahl fiel auf Ulrike Korsten. Ihre mit zartem Strich von Farb- und Pastellstift ausgeführten Zeichnungen von verblühten Hortensien überzeugten die Jury durch eine fast monochrome Farbigkeit sowie durch den unmittelbaren künstlerischen Ausdruck.

Der Pubilkumspreis

Der auch im Jubiläumsjahr von den zahlreich erschienen Gästen zu vergebende Publikumspreis ging an Ingrid Hamacher, die mit ihren großformatigen Ölbildern das Publikum nicht zum ersten Mal überzeugte.

Die Namenswahl

Aber dem Publikum kam an diesem Abend noch eine weitere Aufgabe zu. Die LOKart muss ihren Namen aufgeben, weil es eine Bochumer Eventagentur gelungen war, den Namen eintragen und schützen zu lassen. Im Vorfeld der diesjährigen LOKart hatte die Stadt um Vorschläge für den neuen Namen gebeten. 34 sind insgesamt eingegangen, aus denen es drei in eine Vorauswahl geschafft hatten. Die Wahl des Publikums fiel an diesem Abend auf den griffigen Titel: erk@art.

Bevor der neue Name allerdings offiziell benutzt werden und der Event keine “Ausstellung ohne Namen” mehr ist, wie Christoph Schultz die Schau der Erkrather Kunstszene leicht ironisch bezeichnete, muss der Ausschuss für Kultur und Soziales in seiner nächsten Sitzung dem Vorschlag noch zustimmen.

Und mehr von der letzten LOKart

Eine Attraktion hatten Kathy Schnee und Volker Rapp (Prima Neanderthal! e.V.) vorbereitet. Sie hatten ab 14 Uhr insgesamt 400 weiße Ballons mit Helium gefüllt, die an die Besucher der Vernissage verteilt wurden. Auf das Kommando von Volker Rapp “Auf die Wünsche 3 – 2 – 1” hin, ließen alle Besucher ihre Ballons mit guten Wünschen an die Decke des Lokschuppens steigen. Nach und nach sanken die Ballons von der Decke auf den Boden. “Das ist Teil der Performance. Sie sollen an Ort und Stelke liegen bleiben, wo sie immer weiter zusammen schrumpeln werden, je mehr Helium entweicht”, erklärte Kathy Schnee. Die Aktion, die montags mit Schulkindern wiederholt wurde, filmten die beiden Künstler.

Die mit Helium gefüllten Ballons schweben zur Decke des Lokschuppens. Foto: Susan Krüll

Künstler-Kurzportraits

Am Sonntagnachmittag haben wir dann noch zwei ausstellende Künstler getroffen, die sich alter Techniken bedienen. Susan Brede ist zum ersten Mal unter den ausgewählten Künstlern, die ihre Werke bei der LOKart ausstellen dürfen. Sie ist erst seit 2014 künstlerisch aktiv, stellt erst seit diesem Jahr auch öffentlich aus. “Das war mein erster Versuch und da war ich natürlich froh, so auf die Schnelle auch mitmachen zu dürfen”, verrät sie. Ihre Bilder entstehen mit der uralten Wachsmaltechnik “Enkaustik”, die ihre Blütezeit in der Kunst der griechisch-römischen Antike hatte.

Ihre Bilder mit der uralten Technik Enkaustik gestalteten Bilder tragen keinen Titel und lassen Raum für Fantasie: Susan Brede. Foto: Ria Garcia

Ganz so alt ist die Technik von Georg Rose nicht. Der Fotograf hat sich aus Prinzip der analogen Fotografie verschrieben. Seine Bilder sind unbearbeitet, wie in dem Moment, als er auf den Auslöser seiner Kamera drückte. “Ich mache von jedem Motiv nur eine Aufnahme und entscheide mich vor dem Auslösen, welchen Ausschnitt ich mit welcher Blende festhalte”, erklärt er die Ursprünglichkeit seiner Bilder, die offensichtlich bei der Jury Anklang finden. Viermal hat er sich bisher bei der LOKart beworben und viermal war er dabei. Ganz aktuell eröffnet der Erkrather eine Galerie in Wuppertal, die zeitgenössische Kunst als “Pop-up-Store” präsentiert. Wer jetzt neugierig geworden ist, kann am 22. November die Vernissage besuchen, die um 18 Uhr beginnt und in der Werth 87 in Wuppertal stattfindet.

Der erste Schuss muss sitzen! Georg Rose fotografiert mit seiner analogen Kamera jedes Motiv nur einmal. Foto: Ria Garcia

Die diesjährigen Teilnehmer

Das war’s von der letzten LOKart, bei der Roswitha Bohmann, Susan Brede, Gerd Clemens, Sabine Clemens, Monika Flegelskamp-Lach, Irmgard Hamacher, Anita Herzog-Graf, Hyacinta Hovestadt, Claudia Knuth, JP (Peter) Köhler, Ulrike Korsten, Henriette-Ellen Mittelviefhaus, Irina Motovilova (Trott), Annegret Pollmann, PRIMA Neanderthal! e.V., Georg Rose, Wolfgang Sendermann und Dirk von Salzen ihre Werke präsentierten.

Im nächsten Jahr sehen wir uns dann, wenn der Ausschuss für Kultur und Soziales sich wie das Publikum entscheidet, bei der ersten Erk@Art und der 26. Künstlerprämierung.

(Susann Krüll / Ria Garcia)

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