Ein ganz normaler Montagmorgen?

Einkaufskörbe am Eingang der Buchhandlung Weber regeln die Anzahl der Kunden, die gleichzeitig im Laden sein können. © Ria Garcia

Nicht ganz. Es war der erste Tag an dem viele Läden in den Innenstädten wieder öffnen durften. Wir haben Sie besucht.

Werden die Kunden nach vier Wochen Abstinenz die Läden stürmen? Diese Frage mag sich so mancher nach Bekanntwerden der Lockerung gestellt haben und vielleicht sogar mit ein wenig Sorge auf die Öffnung geschaut haben. Die Sorge war, zumindest in Erkrath, unbegründet. Wer durch Alt-Erkrath oder Hochdahl schlenderte, sah nichts anderes, als an einem gewöhnlichen Montagvormittag vor Corona.

Knopf und Stoff in Erkrath war im Rahmen der Beschränkung gut besucht. Aufgrund des beratungsintensiven Geschäfts fanden Angela und Wolfgang Heß keine Minute, um sich mit uns zu unterhalten. Vorerst öffnet der Laden nur vormittags zwischen 10 und 13 Uhr und die Kunden, ausnahmslos alle mit selbst genähten Gesichtsmasken, nutzen die kurze Zeitspanne.

Alles, was zum Masken nähen und ganz normale Hobby-Schneiderei gebraucht wird. © Ria Garcia

Vor Strick&Stick mussten wir uns einen Moment gedulden, bis eine Kundin den Laden verließ und wir eintreten konnten. Margret Botta berichtet uns, dass die Kunden alle so diszipliniert warten, wenn noch jemand im Laden ist. “Die meisten haben sich offensichtlich schon an die Situation gewöhnt.” Aber es waren an diesem ersten Tag auch nicht mehr Kunden da, als an einem normalen Wochentag in der Zeit vor der Schließung. In den letzten vier Wochen hat Margret Botta Wolle und Zubehör über ihren Online-Shop verkauft. “Ich war heilfroh, dass ich den Online-Shop hatte”, sagt sie uns. Der wurde von den Kunden dann auch richtig gut angenommen. Der Kauf über den Online-Shop ist natürlich auch weiterhin möglich und eine gute Alternative für alle die, die zwar gern mehr lokal einkaufen würden, aber es aus gesundheitlichen Gründen oder schlichtweg aus Zeitmangel nicht in den Laden schaffen.

Strick&Stick: Margret Botta kann ihre Kunden endlich auch wieder persönlich begrüßen. © Ria Garcia

Saskia Zoll möchte den Lieferdienst der Boutique Seepferdchen auch nach der Wiedereröffnung des Ladens vorerst beibehalten. “Wir haben zwar keinen Online-Shop, stellen aber regelmäßig neu eingetroffene Ware auf unserer Homepage ein”, sagt sie uns. In den letzten Wochen habe sie Kundenberatung häufig über ‘Facetime’ mit den Kunden gehabt. Ware im Laden per Bild übermittelt und auf Wunsch nach Hause geliefert oder auch per Post versandt. Das möchte sie, vor allem für Risikogruppen, auch weiterhin ermöglichen. Im Laden selbst herrscht strenge Hygiene. Jede Kundin muss sich die Hände desinfizieren, bevor sie sich umschaut und Ware berührt.

In der Boutique Seepferdchen wartet die neue Frühjahrskollektion auf Kunden. © Ria Garcia

In der Buchhandlung Weber in Hochdahl ging es an diesem Montagvormittag fast so zu, wie an einem ganz normalen Öffnungstag. Die Zahl der Kunden unterschied sich nicht von der an normalen Einkaufstagen vor Corona. Am Eingang warteten ausnahmsweise abgezählte Einkaufskörbe auf die Kunden, damit sich nie zu viele gleichzeitig im Laden aufhalten. Die werden nach jedem Gebrauch desinfiziert. Auf dem Boden sind Pfeile angebracht, die die jeweilige Richtung anzeigen, in die man sich innerhalb der Gänge bewegen soll. Nicht ganz so ‘entspannt’ zeigte sich die Situation am Telefon und über Internet. “Die Leitung ist zwischendurch zusammengebrochen”, sagt uns Sara Willwerth. Vor allem Eltern und Schulen hatten sich angesichts der bevorstehenden Teilöffnung der Schulen an die Buchhandlung gewandt.

Gleich nebenan bei Gigi-Chic und Engel&Helden wirkte dieser Montag dann wieder wie ein ‘ganz normaler Einkaufstag’. Kunden stöberten entspannt in der Mode des Frühjahrs. Keinerlei Hektik und alles sehr diszipliniert.

Kommentar:
Ein kleines bisschen Normalität ist an diesem Montag in unser Leben zurückgekehrt. Eine gute Nachricht für alle die, die in den letzten Wochen aufgrund von Hamsterkäufen einen Toilettenpapiernotstand hatten, gibt es auch: Bei Edeka Windges standen ganze Paletten voll mit Nachschub im Laden.

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