Diskussion um Campus-Wäldchen

Foto:Archiv/tb

Bereits im Juni vergangenen Jahres sprachen sich die Mitglieder des Ausschusses für Schule und Sport sowie des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung für die Fortführung der weiteren Planung und Ausführung des Projekts Campus Sandheide aus. Im September fasst der Stadtrat zudem den Beschluss, einen Entwurf für einen Bebauungsplan zu entwerfen. Sowohl die Grundschule, als auch die Förderschule sollen künftig auf einem Plangebiet von 2,96 Hektar Platz finden.

Im gestrigen Planungsausschuss sollte es laut Mitteilungsvorlage lediglich um die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gehen. Die Stadt plant im Zuge der frühzeitigen Bürgerbeteiligung eine Abendveranstaltung im ersten Quartal dieses Jahres. Und obwohl sich alle Ausschussmitglieder für das Vorhaben aussprachen, fanden sich diese schnell in einer Diskussion ganz anderen Ursprungs wieder.

Peter Knitsch (Grüne) informierte sich in seinem Wortbeitrag über Wärme- und Energieversorgungsstandards der neuen Gebäude und wollte wissen, inwiefern klimaneutral gebaut wird. Auch interessierte den Politiker, warum aus dem angrenzenden Waldstück im nördlichen Bereich eine Umwandlung zur Grünfläche stattfinden soll. „Die Schule sollte ohne Rodungen auf dieser Grünfläche gebaut werden“, forderte Knitsch, der den teils 20 Meter hohen Bäumen ein Alter von 40-60 Jahren zusprach und diese gerne im B-Plan festgesetzt haben wollte. Dass eine Festsetzung von Bäumen nicht zielführend sei, man aber sicher nicht einfach Bäume fällen würde, gab Jörn Wessendorf (Fachbereichsleiter Stadtplanung) wieder. Bürgermeister Christoph Schultz ergänzte daraufhin, dass durch die Umnutzung der Fläche auch der Anspruch auf Aufforstung entstehe. „Mit der Umwandlung zur Grünfläche haben wir die Möglichkeit, die Schulgebäude näher an diese Fläche heranzubauen, was aber nicht bedeutet, dass wir einfach Bäume fällen. Diese unterliegen noch immer der Baumschutzsatzung“, so Schultz, der zudem die Eingangsfrage der Grünen zu Energie- und Wärmeversorgungsstandards beantwortet. „Diese werden im Laufe der Planungen festgelegt. Als Stadt sind wir maßgeblich an der Entwicklung beteiligt.“

Detlef Ehlert fand im Anschluss deutliche Worte und stellte die Bedürfnisse der Schulplanungen an erster Stelle. „Wir sollten einen möglichst großen Raum für die Schule bereithalten. Um das zu ermöglichen, muss diese Waldumwandlung stattfinden. Ob letztlich eine Spielfläche auf der Grünfläche Platz finden, kann gerne diskutiert werden, letztlich sollten wir heute zielführend agieren.“ Unterstützung gab es von Wilfried Schmidt (CDU): „Schließlich sind die Kinder das Wichtigste, was wir haben.“

Die Grünen forderten daraufhin in einem Antrag, den bestehenden Wald zwischen Schulgelände und Schildsheider Straße zu erhalten. Zudem wollten sie die Verwaltung beauftragen, klimaneutral zu bauen und Photovoltaikanlagen auf den Schulgebäuden zu errichten. Beide Anträge wurden mit Gegenstimmen der Grünen abgelehnt. Die SPD enthielt sich beim zweiten Antrag.

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