Die Welt der Düfte

Franziskushospiz Hochdahl

Symbolbild: Monicore, Pixabay

„Der Duft des Maiglöckchens bricht das Eis des Winters und das der Herzen.“-sagte einst Heinrich Heine, Düsseldorfs berühmtester Schriftsteller.

Wer Hintergründiges über Düfte erfahren wollte, kam am Freitagabend im Bildungsraum des Franziskus-Hospizes voll auf seine Kosten. Auf sehr kurzweilige und humorvolle Weise entführte Dr. Hermann Neumann die 50 Gäste der Hospizkulturkneipe in die Welt der Wohlgerüche.

Foto: Franziskushospiz Hochdahl

Die Nase besitzt einen Sonderstatus. Sie ist (anders als Auge und Ohr) niemals wirklich auszuschalten. Der Riechsinn ist der „unvermeidbare Sinn“ der Menschen. Diese  verfügen über etwa zehn Millionen Riechzellen, was gut klingt, aber vergleichsweise schlapp ist, wenn man sich Eisbären (mit 1 Milliarden Riechzellen) vor Augen führt. Außerdem liegt das Riechzentrum des Gehirns ganz nahe an den menschlichen Erinnerungen und Emotionen. Von daher „ploppen“ bei bestimmten Gerüchen sehr schnell Kindheitserlebnisse auf, betonte der Haaner Chemiker, der rund 40 Jahre lang an der Entwicklung von Duftstoffen bei Parfüms und Waschmitteln mitgewirkt hat.

Sein Vortrag streifte die wechselvolle Geschichte der Duftstoffe. Pioniere waren auf diesem Gebiet – lange vor Johann Maria Farina aus Köln, der 1709 das „Kölnisch Wasser“ schuf – die Assyrer, weil sie beim Verbrennen von Opfertieren den unangenehmen Rauchgeruch durch Kräuter abmilderten. Daher stammt auch das Wort „Parfüm“, was vom lateinischen „per fumum“ („durch Rauch“) herrührt.

Der Hochdahler „Duftvortrag“ drehte sich auch um die manipulative Seite von Gerüchen. Wer Parfüms versprüht, möchte oft attraktiv wirken. Teilweise suggerieren Duftwässerchen  der riechenden Umwelt ein um sechs Kilogramm geringeres Körpergewicht, wie die Duftforschung herausfand. Aus den USA weiß man, dass viele Hausverkäufer der Maxime folgen: Backe einen Apfelkuchen vor der Hausbesichtigung. Das bringt potentielle Käufer in gute Stimmung.“ Zum Schluss verteilte Dr. Neumann – assistiert von seiner Ehefrau – Riechproben im Publikum, um auf den Unterschied von künstlichem Vanillin und Naturvanille hinzuweisen. Mit einem Augenzwinkern beendete er seinen Duftabend: „Sie haben sicherlich jetzt die Nase voll von mir! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!“ Bestens verköstigt wurden die Hospizkulturkneipengäste durch das ehrenamtliche Team um Bärbel Kleinsorge. Diesmal wurde leckerer Grünkohl mit Mettwurst inkl. Dessert serviert.

Dozent Dr. Neumann entführte die Gäste in die Welt der Düfte Foto: Franziskushospiz Hochdahl

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