Die Geschichte der Jubiläumslok

Die Diesellok Köf II gehört zu den wertvollsten Objekten des Museums Foto:tb

Die Museumsfläche des Eisenbahn- und Heimatmuseum Erkrath- Hochdahl e.V. am Lokschuppen weist so einige Besonderheiten auf. Während der jährlich initiierten Museumstage, die von April bis Oktober jeweils am vierten Sonntag im Monat stattfinden, können sich Besucher über eine umfangreiche Sammlung freuen.

Ein ganz besonderes Schätzchen ist jedoch nicht in den Archiven oder Vitrinen des Museums zu finden, sondern verbirgt sich auf der Außenstellfläche. Die Diesellok „Köf“ II wurde 2004 durch eine private Spende des Vereinsmitglieds Hans- Willi Vollmer von Neuss nach Hochdahl transportiert und seitdem aufwendig restauriert. „Schließlich ist unser Schätzchen in diesem November schon 80 Jahre alt“, verrät Uli Schimschok. Der passionierte Bahnliebhaber kennt die Eckdaten seiner Lok, die am 15. November 1938 erstmalig ihren Betrieb am Bahnbetriebswerk Troisdorf angetreten ist. „Einsatzort war der Bahnhof Porz- Urbach“, weiß Schimschock, der gemeinsam mit weiteren Mitgliedern ein Sammelheft aller vorhandenen Fahrzeuge des Museums zusammengefasst hat. Der Name „Köf“ kommt nicht von ungefähr. Das „K“ steht in diesem Zusammenhang für die Bezeichnung Kleinlok. „Mit dem ö wurde der Zusatz Dieselmotor durch Ölfeuerung betitelt.“ Mit der Sanierung der Bahn vor rund 14 Jahren konnte der Originalgetriebezustand des Baujahres nicht zurückgebaut werden. Ein Flüssigkeitsgetriebe, welches in den 50er Jahren eingebaut wurde, konnte restauriert und erhalten werden. „Daher der heutige Zusatz des kleinen f“, so Schimschock erklärend.

Waren für die großen Lokomotiven damals Lokomotivführer zuständig, konnte die kleine Köf von einem Kleinlokführer bedient werden. Dies führte zu Personaleinsparungen Seitens der Reichsbahn und verkürzte für Mitarbeiter die umfangreiche Ausbildung auf gerade einmal ein Jahr. Nachdem die Hochdahler Köf ihren Dienst in Porz- Urbach beendet hatte, ging es weiter in Richtung Viersen. Stationierungsaufenthalte in Stolberg und Aachen West unterbrachen die Dienstzeit nur kurz. 1979 wurde die Lok, die ausschließlich für den Rangierdienst auf kleineren Bahnhöfen gebaut wurde, in Mönchengladbach ausgemustert. Eine private Lagerhausfirma kaufte die Köf und übergab sie ihrem neuen Aufgabengebiet im Schienennetz des Neusser Hafens. „Dort kam sie als Werklok zum Einsatz, bis Vereinsmitglied Hans- Willi Vollmer sie schlussendlich entdeckte“, erinnert sich Schimschock.

Dass die Köf die Blicke zahlreicher Besucher auf sich zieht, erfüllt die Mitglieder mit Stolz. „Zum Jubiläum haben wir sie natürlich ordentlich gesäubert.“ Das vergangene Kinderprinzenpaar durfte auf der alten „Lady“ sogar Fotos für das heimische Erinnerungsalbum schießen.

Neben der kleinen Köf verbergen sich auf dem Museumsflächen noch weitere historische Fahrzeuge. Insgesamt 22 verschiedene Lokomotiven, Bagger, Güter- und Transportwagen, Anhänger, Handhebeldraisinen und weitere Ausstellungsstücke lassen sich finden. Mit dem Zugcafé, welches in einem ehemaligen Schnellzugwagen aus dem Jahr 1928 untergebracht wurde, können Besucher historische Luft bei einem Stück Kuchen schnuppern.

Neben den jährlichen Museumstagen organisiert der Verein zudem die Modellbahntage, den jährlichen Weihnachtsmarkt auf dem Gelände des Lokschuppens sowie zweimal im Jahr den Textilmarkt für Frauen. „Im kommenden Jahr werden wir zusätzlich an der Nacht der Museen des Kreises Mettmann teilnehmen. Diese Museumsnacht wird alle zwei Jahre initiiert“, so Uli Schimschock. Näheres zum Verein unter www.lokschuppen-hochdahl.de.

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