Die Feuerprobe bei der Tafel ist bestanden

Lagebesprechung vor der Tafelausgabe bei der Nachbarschaftshilfe Corona. Foto: Archiv/ Dieter Thelen

Am vergangenen Freitag hat die Nachbarschaftshilfe Corona zum ersten Mal die Ausgabe der Tafel in der Bahnstraße übernommen.

Eine Krise ist fast immer auch eine Chance, auch diese Krise. Nachdem die Tafel zum Schutz ihrer Ehrenamtler den Betrieb vorerst einstellte, übernahm nun die Nachbarschaftshilfe Corona übergangsweise die Arbeit der Tafel. Nach der ersten Woche mit Lebensmittel einsammeln, sortieren und der ersten Ausgabe am vergangenen Freitag waren die jungen Helfer beeindruckt, was die älteren Ehrenamtler der Tafel in ‘normalen Zeiten’ Woche für Woche leisten. In der Krise wächst wohl vor allem auch die Achtung voreinander und ein Generationen-übergreifendes Verständnis füreinander.

Am vergangenen Freitag trafen sich die Helfer der Nachbarschaftshilfe Corona bereits um 8.30 Uhr in den Räumen der Tafel, um die Ausgabe vorzubereiten. Zehn Helfer waren vor Ort, die für die Arbeit mit Mundschutz und Einmalhandschuhen ausgestattet wurden. Auch Desinfektionsmittel stand zur Verfügung. “Guiseppe, der schon seit Jahren Helfer der Tafel ist, hat uns wunderbar eingewiesen und die ganze Zeit darauf geachtet, dass wir alles richtig machen”, berichtete Dieter Thelen.

Mitangepackt haben bei der Ausgabe Helfer von Du-ich-wir und vom Treffpunkt Leben der Gemeinde. Um 10.30 Uhr kamen Soroush Farshbar und Detlef Ehlert hinzu, die darauf achteten, dass die vor der Ausgabe Wartenden den notwendigen Sicherheitsabstand einhielten. “Danke auch an die Mitarbeiterin des Ordnungsamtes, die noch einmal nach dem Rechten schaute und eine gute Lösung für die Wartenden fand”, freute sich Dieter Thelen. Auch am kommenden Dienstag wurde seitens des Ordnungsamts noch einmal Unterstützung zugesagt.

Ausgabe erfolgt nicht in den Räumen der Tafel

Da der notwendige Sicherheitsabstand zwischen den Helfern und auch zwischen den Wartenden innerhalb der Räumlichkeiten nicht eingehalten werden könnte, erfolgt die Lebensmittelausgabe vor den Räumen der Tafel an der Eingangstür. Bei Regenwetter ist der Aufbau von Pavillons vorgesehen, damit die Wartenden ‘ein Dach über dem Kopf’ haben.

Das Orga-Team der Nachbarschaftshilfe ist beeindruckt von den Mengen, die die Einzelhändler, Discounter und Bäckereien zur Verfügung gestellt haben. “Wir haben für jeden Kunden Tüten mit Obst, Salat, Gemüse, Molkereiprodukte und Brot gepackt und einzeln an die Kunden ausgehändigt”, berichtete Dieter Thelen nach der ersten Ausgabe. Geschätzt 100 Haushalte, das entspricht circa 300 Menschen, fanden sich zum ersten Ausgabetermin ein. Ruhig und diszipliniert haben sie gewartet, bis sie an der Reihe waren.

Eine Lösung für die Risikogruppen

Wer unter den Tafelkunden zu einer Risikogruppe zählte, konnte sich vorab telefonisch melden. Im Rahmen der Nachbarschaftshilfe wurden am vergangenen Freitag so auch 26 Haushalte, die zu den Tafelkunden zählen, beliefert. “Spontan hat uns hier der SKFM mit zwei Fahrzeugen mit jeweils einem Fahrer und Beifahrer unterstützt und hat das auch für die kommenden Ausgabetage zugesagt”, freute sich Dieter Thelen, dass in diesem Projekt immer wieder neue Helfer aktiv werden.

“Gegen 14 Uhr waren wir dann fertig. Und zwar so richtig”, verriet Thelen mit einem Augenzwinkern, denn die Arbeit war für alle neu, ungewohnt und anstrengend. Aber gemeinsam haben sie die Aufgabe gemeistert. Damit keine Waren weggeworfen werden, hat foodwatch übrig gebliebene Lebensmittel abgeholt. Das restliche Brot geht an Tiere im Naturschutzzentrum Bruchhausen. Auch zum Wuppertaler Zoo besteht Kontakt, der immer wieder Brot für Elefanten und andere Tiere brauchen kann.

Wie es weiter geht

Die Nachbarschaftshilfe will ihre Arbeit bei der Tafel solange fortsetzen, bis das Leben nicht mehr durch das Corona-Virus eingeschränkt ist und die Tafel wieder ihren normalen Betrieb aufnehmen kann.

“Die Tafelkunden sind herzlich eingeladen, an den ihnen bekannten Ausgabetagen zu den ihnen bekannten Zeiten zu uns zu kommen. Wir freuen uns auf Sie”, bekräftigte Dieter Thelen noch einmal, dass für die Menschen, für die die Tafel eine wichtige Unterstützung ist, wieder ein wenig Normalität einkehrt.

Achtung: Die kommende Freitagsausgabe findet aufgrund des Feiertags (Karfreitag) bereits am Donnerstag statt.

Unterstützung für die Nachbarschaftshilfe Corona und die Ausgabe bei der Tafel:

Für die Ausgabe benötigt die Nachbarschaftshilfe jede Woche Tüten, Reinigungsmittel und Schutzmaterialien für die Helfer. Wer die Arbeit unterstützen möchte, kann einen Beitrag auf das extra für diese Zeit eingerichtete Konto des

  • Freundeskreis für Flüchtlinge in Erkrath e.V. 
  • IBAN DE71 3015 0200 0002 1502 09

überweisen. Die Initiatoren weisen darauf hin, dass für diese Unterstützung laut Finanzamt keine Spendenquittungen ausgestellt werden könnten.

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