Briefe auf Umwegen

Symbolbild Briefe: Gellinger/ Pixabay

Eigentlich wollte Marita Nicolic, besser bekannt als die Erkrather Frau Hoppeditz, zu Ostern liebe Ostergrüße per Post verschicken.

„Ich habe sogar Weihnachtskarten umgestaltet, da ich ja keine Osterkarten kaufen konnte“, verrät die Absenderin. Und so wurden in liebevoller Bastelarbeiten gleich acht dieser Karten für den Versand fertiggemacht. Angekommen sind die Briefe aber nie. „Ich hab mich schon gewundert, dass sich niemand auf meine Post gemeldet hat“, erinnert sich Marita Nicolic am 20. April. „Ich habe die Briefe bereits am Nachmittag des 8. März in den Briefkasten am Bahnhof Alt Erkrath eingeworfen.“

Marita Nicolic
Foto: TB

Schon mehrfach kam es bei Marita Nicolic zu Problemen mit der Post. „Drei Einschreiben, die ich nach Hamburg geschickt habe, kamen ebenfalls mit großer Verspätung beim Empfänger an“, erinnert sie sich. Zwar gab es von Seiten der Deutschen Post diesbezüglich eine Entschuldigung und auch Entschädigungen für die mitgeschickten Präsente, das Vertrauen in das Postwesen auf Erkrather Boden ist für Marita Nicolic jedoch nicht mehr vorhanden. „Wenn ich wichtige Post verschicken muss, fahre ich deshalb nach Düsseldorf und schicke die Briefe von dort weg.“

Ob es auf Grund der Corona-Pandemie zu Problemen bei der Postzustellung kommt, wollten wir wissen und haben uns deshalb an die Pressestelle der Deutschen Post in Düsseldorf gewendet. „Im Briefdienst läuft alles normal, lediglich bei den Paketzustellungen verzeichnen wir einen starken Zuwachs“, heißt es dort auf unsere Nachfrage hin. “Anstatt regulär rund fünf Millionen Pakete werden derzeit täglich rund 9 Millionen Pakete ausgeliefert.”

Gründe, warum Briefe verloren gehen, gibt es wiederum einige. Mitunter fehlen Angaben bei den Empfängeradressen und beim Absender. „Ich habe allerdings alle Adressen auf die Karten geschrieben. Und auch mein Absender steht auf den Umschlägen“, versichert Marita Nicolic. Die Briefe aus Erkrath werden zunächst in ein Postzentrum nach Langenfeld gebracht. “Dort treffen täglich rund zwei Millionen Briefe ein”, versichert die Pressestelle der Deutschen Post. Und dort verliert sich auch der Weg der Briefe. Von Seiten der Post wird erklärt, dass jeder Briefkasten mit einem Strichcode versehen ist, der vom Briefkastenleerer gescannt wird. Verschmutzte oder gar beschäftigte Briefkästen werden auf diese Weise dokumentiert. Probleme gab es am Abholtag in Erkrath keine.

Eine letzte Möglichkeit an die Briefe zu kommen, gibt es allerdings. In Marburg unterhält die Post eine zentrale Stelle, die sich mit nicht zustellbaren Briefen beschäftigt. 12.000 solcher Briefe landen täglich in Marburg. Bei 57 Million versandte Briefe täglich, ist dies jedoch ein geringer Prozentsatz. Dafür müssten jedoch Empfänger und Absender fehlen. “Da dies bei der Kunden offensichtlich nicht der Fall ist, würde ein solcher Nachforschungsantrag allerdings wenig Sinn ergeben”, so die Pressestelle.

Zu Häufungen von Beschwerden in Bezug auf die Postzustellung kommt es in Erkrath nicht, versichert die Pressestelle in Düsseldorf. Wo Martia Nicolics Briefe hingekommen sind, bleibt aber unbeantwortet. “Das ist aus unserer Sicht nicht erklärbar.”

Wissenswertes: Verlorene Briefe. An wen wende ich mich? Auf der Homepage der Deutschen Post (www.dhl.de) können Briefe mit Hilfe eines Nachforschungsantrag gesucht werden. Hierfür steht ein vorgefertigtes Formular zur Verfügung. Zudem besteht die Möglichkeit, Hilfe bei einer Kundenhotline der DP zu erhalten: 0228-4333112

2 Kommentare

  1. Ich kann die Erfahrung von Marita leider bestätigen. Ich habe einen Mund-Nasen-Schutz, den einen Freundin extra für meine Schwester genäht hat verschickt und an meiern Patensohn einen selbst genähten Loopp. Beides bei einer Post-Filiale abgegeben und dort das Porto bezahlt, damit es auch ja richtig frankiert ist. Beides Mel war es ein Großbrief… Eine Sendung ging nach Wiesbaden, eine nach Kiel – beide sind nicht angekommen, obwohl ich beide Adressen hunderte Mal geschrieben habe und daher sicher bin, dass ich nichts falsch geschrieben oder vergessen habe…
    Echt ärgerlich, weil es beides sehr persönliche und einmalige Sendungen waren…
    Gruß Susann Krüll

  2. Sehr geehrte Damen und Herren,
    seit Tagen bekommen wir keine Post mehr. Das ist sehr ungewöhnlich. Da ich zur Zeit auf
    sehr wichtige Sendungen warte, ist es auch ärgerlich. Darunter ist das Rezept meines Arztes, dass bereits am Dienstag abgeschickt wurde. Außerdem warte ich auf meine monatliche Zeitung, die bisher immer in der ersten Woche des Monats geliefert wird.
    Ich habe den Eindruck, dass die Post einige Tage gesammelt wird. Das geht nicht!

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