Benefiz: Sternenlicht-Revue rollt für Mogli-Kinder

Torben (14), Antonia (10) und Marie (13) freuen sich auf Ihren Musical-Einsatz für das AWO-Familienwohnhaus Mogli. Foto: Nicole Marschall

Gleich zweimal rollt die Sternenlicht-Revue im März durchs Paul-Ludowigs-Haus in Wülfrath: Am Samstag, 14. März, und Sonntag, 15. März führen die Rollerskater ihr Rollschuh-Musical zur Musik von Starlight-Express zugunsten des AWO-Familienwohnhauses Mogli auf.

Golden Retriever Carlo passt gut auf, wer da an der Tür klingelt. Carlo gehört zur bunt gemischten „Familie“ im AWO-Familienwohnhaus Mogli und ist einer der besten Türöffner zu den Herzen der Kinder, die hier leben, weil sie aus den unterschiedlichsten Gründen nicht in ihrem Elternhaus aufwachsen können. „Carlo spielt auch eine wichtige Rolle als Schutzhund: Die Kinder fühlen sich sicher, weil sie wissen, dass er aufpasst“, erklärt Tania Meisner, Sozialarbeiterin und Kinder- und Jugendpsychotherapeutin.

Seit acht Jahren führt sie mit ihrer Lebenspartnerin Anja Knoche das Familienwohnhaus und lebt dort mit neun Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis 19 Jahren zusammen. Im Familienwohnhaus Mogli erfahren die betreuten Kinder und Jugendlichen Sicherheit, Geborgenheit und Verlässlichkeit. Manchmal zum ersten Mal in ihrem Leben. Neben der gemeinsamen Gestaltung des Familienalltags gehört auch die Förderung schulischer und allgemeiner Lebenskompetenzen zu den Aufgaben der Betreuerinnen. Kinder, die fremd untergebracht sind, benötigen aufgrund ihrer Vorgeschichte mehr als andere Kinder sehr viel Schutz, Struktur und Geborgenheit, um wieder Vertrauen in andere – und sich selbst – fassen zu können. Denn gerade Vertrauen haben viele der jungen Bewohner in ihren richtigen Familien oftmals gar nicht kennengelernt oder aber verloren, beispielsweise weil ein Elternteil psychisch krank ist oder unter einer Sucht leidet.

Gemeinsam im Einsatz für die Mogli-Kinder: (hinten v.l.) die Sternenlicht-Darsteller Torben und Marie, (vorne v.l.) Tania Meisner (AWO Wohnhaus Mogli), Silvia Herfurth (Sternenlicht-Revue), Sternenlicht-Darstellerin Antonia, Anja Knoche (AWO Wohnhaus Mogli) und Ingrid Ochott (Sternenlicht-Revue) Foto: Nicole Marschall

Wie andere Heranwachsende wollen die Mogli-Kinder natürlich auch mal etwas unternehmen, ins Schwimmbad, Kino oder Eis essen gehen. Mit dem Regelsatz des Jugendamtes sind große Sprünge jedoch nicht möglich. Der Verein der Freunde und Förderer des Familienhauses Mogli e.V. hilft hier mit Spenden und Mitgliedsbeiträgen regelmäßig aus, damit die Kids beispielsweise einen Sportverein besuchen oder einmal im Jahr gemeinsam mit den Betreuerinnen in Urlaub fahren können. „Dank des Fördervereins können wir aus pädagogischer Sicht entscheiden, was für das jeweilige Kind sinnvoll ist“, sagt Meisner dankbar.

Dieses Jahr haben zusätzlich die jungen Rollerskater der Sternenlicht-Revue Unterstützung zugesagt: Unter dem Motto „Wir helfen Kindern in Not“ führen sie seit 1996 in Sporthallen und Vereinshäusern ihr Rollschuh-Musical zur Musik von Andrew Lloyd Webers Starlight Express für den guten Zweck auf. 2013 waren sie schon einmal für Mogli im Einsatz. Das Konzept des Familienwohnhauses hatte Ingrid Ochott, stellvertretende Leiterin der Elterninitiative Sternenlicht-Revue, so überzeugt, dass sie nicht nur das Musicalprojekt gerne wieder für Mogli inszeniert, sondern sogar selbst in den Förderverein des Wohnhauses eingetreten ist. „Die Kinder lernen bei der Sternenlicht-Revue, dass sie nur zusammen Erfolg haben und dass der kleine Darstelelr des Streckenpostens genauso wichtig ist wie die Hauptdarsteller“, erklärt sie gemeinsam mit Pressesprecherin Silvia Herfurth: „Das ist bei uns ganz ähnlich wie in der Mogli-Familie. Die Kinder haben zusammen Spaß und werden von Mal zu Mal selbstbewusster.“

Zurzeit sind rund 35 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen sechs und 25 Jahren für den guten Zweck im Einsatz. Die Geschwister Antonia (10) und Torben (14) sind zwei von ihnen. Zum Training kommen die beiden regelmäßig von Mönchengladbach nach Mettmann. Marie hat es nicht so weit: Die 13-jährige Mettmannerin schlüpft in die Rolle des Frachtwaggons Rocky II. „Es macht riesig Spaß auf der Bühne zu stehen“, sagt sie. Und auf der Bühne leisten die Kids echte Profiarbeit: „Die Vorstellungen dauern rund 2,5 Stunden“, erklärt Ingrid Ochott, „da schwitzen die Kinder ihre Kostüme ordentlich nass.“

Um Organisation, Training und Kostüme kümmern sich rund 60 Erwachsene. Sie sorgen auch dafür, dass die Atmosphäre bei der Vorstellung stimmt: Laser, Nebel und Lichteffekte gehören zur Sternenlicht-Revue wie die Rollerskates. Alle Einnahmen – vom Ticket- bis zum Kuchenverkauf – werden gespendet. Im Laufe der Jahre konnten die Sternenlichter so bereits über 200.000 Euro für Kinderhilfsprojekte sammeln.

Benefiz: Termine der Sternenlicht-Revue

Die Sternenlicht-Revue rollt am Samstag, 14. März, und Sonntag, 15. März, jeweils um 15 Uhr zugunsten des AWO-Familienwohnhauses Moglidurchs Paul-Ludowigs-Haus, Am Sportplatz 26 in Wülfrath. Tickets kosten 12,- Euro (ermäßigt 6,- Euro). Alle Einnahmen kommen vollständig dem AWO-Wohnhaus Mogli in Erkrath zugute. Tickets sind in der Buchhandlung Weber, bei Ihr Frischmarkt an der Bergstraße und online auf www.sternenlicht-revue.de erhältlich.

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